Es geht voran. Jede helfende Hand wird gebraucht. Ob am Sieb, beim Holzfreilegen, Putzen oder Dokumentieren. Auch in diesem Jahr gibt es wieder emsiges Treiben auf der Sassenburg. Bei drei großen Grabungsflächen mit mehreren Abschnitten, verschiedenen Quadranten, Profilen, Plana, Befunden und Schichteinheiten gilt es, die Übersicht zu behalten. Eine sorgsame Dokumentation ist dafür unerlässlich.
Die gestern im östlichen Grabungsschnitt andeutungsweise erfassten Querhölzer wurden heute zur Gewissheit. Sie grenzen deutlich das helle Einfüllmaterial des Wallinneren von dem seitlichen, mit Holzkohle durchsetzten Versturzmaterial ab. Eine kleine Überraschung war die Entdeckung eines weiteren potentiellen Pfostens an der Innenseite der mittleren Balkenlage. Die Situation ähnelt sehr dem bereits gestern an der äußeren Balkenlage aufgedeckten Befund. Zeichnet sich hier eine Regelhaftigkeit ab? Es ist jedenfalls denkbar, wenn nicht wahrscheinlich, dass die wallparallelen Balken mit senkrechten Pfosten gesichert waren. Der Fund einer frühmittelalterlichen Randscherbe – wohl eines Kumpfes oder einer Schale – rundete den Tag in diesem Bereich in diesem Teil der Grabung ab.
Im zentralen Grabungsbereich begann die Dokumentation des ersten Abschnittes, während in einem zweiten Bereich weiter fleißig geschaufelt wurde. Zahlreiche Keramikfunde und eine rechteckige Verfärbung machen Mut, dass die Mühe lohnt. Jedoch erwarten wir erst in den tieferen Schichten Befunde, die zur Bauzeit des Ringwalls passen. Doch dafür bedarf es noch einer Menge Arbeit.
Im nördlichen Wall konnten die verkohlten Bauhölzer in Richtung Innenraum weiterverfolgt werden. Einige rundliche Verfärbungen entlang der Balken könnten ebenfalls Pfosten darstellen. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Konstruktion mit der im Ostabschnitt vergleichbar ist.
Also, es bleibt genug zu tun. Der nächsten Grabungstag wird sicherlich wieder spannend.