Heute war also der erste Tag und für einige TeilnehmerInnen war es überhaupt der erste Tag auf einer archäologischen Ausgrabung. Es galt zunächst die Untersuchungsbereiche vom dichten Bewuchs zu befreien, um den Erhaltungszustand des Walles einzuschätzen. Dabei zeigte sich, dass der Wall im Osten arg in Mitleidenschaft gezogen ist – tiefe Fahrspuren ziehen quer über den Wall hinweg. Dafür konnte man hier den mittlerweile verfüllten Graben recht deutlich erkennen. Doch wie tief dieser tatsächlich einmal war, lässt sich bis jetzt natürlich noch nicht abschätzen. Im nördlichen Abschnitt ist der Wall offenbar besser erhalten, auch wenn man jetzt noch nicht sagen kann, wie es unter der Oberfläche ausschaut. Bisher fehlen an dieser Stelle Hinweise auf den im Osten belegten Graben. Ob dieser tatsächlich nur im Osten – sozusagen als zusätzliche Abschnittsbefestigung – angelegt war, oder nicht doch um den kompletten Ringwall herum verlief, das ist eine der Fragen, die an diesem Grabungsabschnitt geklärt werden sollen.
Das Wetter spielte auch mit, sodass wir am Morgen voller Elan mit den Arbeiten beginnen konnten. Ein Grabungszelt von der Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn dient uns in den nächsten Tagen als Unterschlupf, wenn der Regen doch einmal Überhand nehmen sollte. Nachdem wir also unser Basiscamp eingerichtet und die Untersuchungsflächen vom Farn beräumt hatten, hieß es zum Abschluss, den Umgang mit der Vermessungstechnik zu üben. Dafür nutzten wir ein Differential-GPS, mit dem wir sogenannte Fixpunkte ermittelten. Diese Fixpunkte dienen dazu, alle Auffälligkeiten zentimetergenau einzumessen. Die genaue Messtechnik dafür werden wir in den nächsten Tagen kennenlernen.
In jedem Fall scheint es zwischen der Stadt- und Kreisarchäolgie Gifhorn, dem Museums- und Heimatverein und den Leipzigern gut zu passen. Der erste interessante Tag macht Lust auf mehr!