Aktualisiert: Dienstag, 21.01.2025, 11.40 Uhr
Hinweise:
!!Treffen: GWG-TreffPunkt 53, Gifhorn, Dannenbütteler Weg 53, um 19.00 Uhr!!
Aktuelle Vortrags- und Exkursionsankündigungen:
- Vortrag: Donnerstag, 13.02.2025, 19.00 Uhr: Rainer Bartoschewitz: Fulgurite – Versteinerte Blitze
- Exkursion: Freitag, 14.02.2025, 14.00 Uhr: Besuch der GeoSammlung der TU Clausthal: Dr. W. Ließmann
Beschreibungen der Vorträge bzw. der Exkursionen:
Donnerstag, 13.02.2025; 19.00 Uhr: Rainer Bartoschewitz: Fulgurite – Versteinerte Blitze
Blitze sind ein allgegenwärtiges Wetter-Phänomen und sind, neben den aus Pressemeldungen bekannten Feuer- und Überspannungsschäden, auch Ursache für „fulgurene“ geologische Prozesse, wie Gebirgserosionen und Bildung von Gesteinsgläsern (Fulgurite).
Weltweit ereignen sich pro Sekunde etwa 50 Blitzeinschläge von Wolke zu Boden, die über die Erde jedoch sehr ungleich verteilt sind (Maracibo-See in Venezuela jährlich ~230 Blitze/km², in Niedersachsen etwa 0,8).
Ein Blitzschlag kann ionisierte Lufttemperaturen von bis zu 30.000 K erzeugen, und getroffene Objekte am Boden auf > 2.500 K aufheizen. Diese hohe Energie macht den Blitz, neben Einschlägen von Riesenmeteoriten, zu dem einzigen natürlichen Prozess, der Gesteine zum Sieden bringen und Oxide zu Metall reduzieren kann, wobei eine sofortige Änderung der Chemie, Mineralogie und Morphologie erfolgt.
Aufgrund der Blitzhäufigkeit kommt es ständig zur Bildung von Fulguriten, die jedoch nur selten gefunden werden, da sie einerseits beim maschinellen Sandabbau in der Regel übersehen und zerstört, andererseits Binnendünen als potentielle Fundorte aufgrund naturschutzrechtlicher Regelungen nicht mehr abgegraben werden. So sind aus Niedersachsen bislang lediglich 5 Funde dokumentiert, von denen die meisten im 19. Jahrhundert entdeckt wurden.
Freitag, 14.02.2025: Besuch der GeoSammlung der TU Clausthal: Dr. W. Ließmann
Die heutige GeoSammlung der TU Clausthal fand ihren Anfang bereits 1811 als Lehrsammlung der damals gegründeten Bergschule. Unter Friedrich Adolph Roemer wurde sie zu einer wissenschaftlichen Sammlung ausgebaut und aus der Bergschule die Bergakademie. Die permanente Sammlungserweiterung machte sie zu einer der bedeutendsten Mineraliensammlungen weltweit, speziell auf dem Gebiet der mineralischen Rohstoffe.
Dieses ist eine gemeinsame Veranstaltung mit der VFMG e.V. Bezirksgruppe Wolfsburg-Gifhorn.
Leitung: Dr. W. Ließmann
Treffpunkt: Adolph-Roemer-Straße 2A, D-38678 Clausthal-Zellerfeld
Zeit: Freitag, 14.02.2025, 14:00 h
Teilnehmer: max. 15
Anmeldung: erforderlich bis 31. Januar, bei Rainer Bartoschewitz, Kontakt:
bartoschewitz.meteorite-lab@t-online.de
Kosten: frei
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist wie immer frei, Spenden sind willkommen.
Info: Geologie Landkreis Gifhorn
Auf den ersten Blick gibt es hier doch nur Kiese und Sande – das ist doch keine Geologie!? Bei weitem gefehlt – Sand war im Jahr 2016 das Gestein des Jahres!
Während der Eiszeiten hobelten die aus Skandinavien kommenden Gletscher die Oberflächengesteine ab und transportierten sie südwärts. So kam es hier zur Ablagerung von einer Vielzahl der unterschiedlichsten Gesteine aller Bildungsprozesse mit Altern zwischen 1 und 2000 Millionen Jahren! Von einigen Gesteinen kennen wir die Herkunftsgebiete, doch große Gebiete liegen heute unter Wasser, andere sind durch die Gletscher komplett abgetragen – der Variantenreichtum unserer Geschiebefunde übersteigt bei weitem das zurzeit bekannte Gesteinsmaterial der Herkunftsgebiete.
Die sanfte Morphologie unseres Landkreises wurde durch die eiszeitlichen und nacheiszeitlichen Prozesse mit seinen Moränen, Abflussrinnen, Sandern, Pingos, Dünen, Schlatts und Mooren geprägt.
Im Landkreis Gifhorn ist das Klima der bedeutendste geologische Prozess und jedes Geotop stellt ein Klima-Archiv dar!
Aber es gibt auch Gebiete, in denen die Gletscher Fenster in die frühere Geologie unseres Landkreises öffneten. So finden wir
– fast 200 Mio. Jahre alten festlandnahen Meeresgrund aus dem Unterjura mit seiner vielfältigen Fauna von Insekten bis zu Sauriern,
– etwa 100 Mio. Jahre alten Grund des Flachmeeres der Unterkreide mit seinen Tonen und fossil- und mineralführenden Geoden und
– knapp 70 Mio. Jahre alten Grund des Oberkreidemeeres mit seiner beindruckenden Meeresfauna.
Die sanfte Morphologie täuscht jedoch über die vorherigen gewaltigen geologischen Prozesse des Salzaufstieges hinweg, die zur Bildung unserer heimischen Rohstoffe Salz, Erdöl und Erdgas führten.
Mit unseren Aktivitäten möchten wir allen Interessierten die Geologie unseres Landkreises verständlich machen, denn das ist die Voraussetzung für das Erleben der Schönheit Natur.
Unsere Veranstaltungen sind für alle Interessierten offen und Gäste sind stets herzlich willkommen!
Viel Spaß bei unseren angekündigten Veranstaltungen!
Rainer Bartoschewitz
Foto: Das Okertal bei Dalldorf (Mai 2024, R. Bartoschewitz)
Das Okertal entstand als Teil des Entwässerungssystems der abschmelzenden eiszeitlichen Gletscher, wahrscheinlich bereits während der Elster-Eiszeit (Bombien 1987) vor 440.000 Jahren, dass die Schmelzwässer von der Vereisungsgrenze am nördlichen Harzrand nach Norden in das Breslau-Bremer-Urstromtal („Aller-Urstromtal“) abführte.
Vortragsprogramm für das Jahr 2025:
13.02.2025: Fulgurite – versteinerte Blitze: Rainer Bartoschewitz
10.04.2025: Wenn Steine uns Geschichten erzählen: K. Dyck
12.06.2025: Der Kalibergbau in Ehmen: Th Finkeldey
14.08.2025: Das Ordovizium und seine Geschiebe in Niedersachsen: Dr. A. Popp
16.10.2025: 10 Jahre Geowissenschaftliche AG Gifhorn: Rainer Bartoschewitz
11.12.2025: Was verrät das Moor über unsere landschaftliche Entwicklung: Dr. V. Plack
Weitere Aktivitäten:
14.02.2025: Besuch der GeoSammlung der TU Clausthal: Dr. W.Ließmann
10.05.2025: Mineraliensammeln im Raum Rottleberode/ Stolberg: Dr. W. Ließmann
05.07.2025: Der Nordharz als Ursprung unserer südlichen „Geschiebe“: R. Bartoschewitz
02.08.2025: Suche nach Geschiebefossilien: Dr. A. Popp
noch offen: Versteinertes Leben des Gifhorner Oberkreide-Meeres vor 80 Millionen Jahren Ausstellung in der Vereinsvitrine im Museum
30.08.2025: Infostand Herbst-Markt Gamsen: K. Dyck, R. Bartoschewitz
06.09.2025: Infostand Herbst-Markt Meine: K. Dyck, R. Bartoschewitz
21.09.2025: Besuch der Bullenkuhle zum Tag des Geotops: R. Bartoschewitz
Eventuelle weitere Aktivitäten und weitere Details zu unseren Vorträgen und Exkursionen werden hier und über unseren angemeldeten Verteilerkreis bekannt gegeben!
Die Teilnahme an den Exkursionen (Start der Exkursionen am Treffpunkt) findet auf eigenes Risiko statt. Regressansprüche gegenüber des Museums- und Heimatvereins Gifhorn, der Exkursionsleitung sowie dem Grundstücksbesitzer bzw. dem Anlagen-Betreiber sind ausgeschlossen und können nicht geltend gemacht werden. Darüber hinaus haften die Teilnehmer/innen für Schäden, die durch sie verursacht werden.
Leitung: Rainer Bartoschewitz, Gifhorn / bartoschewitz.meteorite-lab@t-online.de / 0176 43426003
Erreichbarkeit Klaus Dyck (Homepagepflege und eigene Aktionen): Email:klaus.dyck@o2online.de / Mobil: 017620114860
Glück auf!
Rainer Bartoschewitz