Die dritte Woche begann routiniert und voller Vorfreude, was die Sassenburg diesmal zu bieten hat. Bei anfangs herrlichem Wetter kamen zunächst die am Freitag begonnenen Dokumentationsarbeiten zum Abschluss.
Im östlichen Untersuchungsbereich wurden sodann weitere Teile der Wallkonstruktion zu Tage gefördert. Immer detaillierter lässt sich diese nun nachvollziehen. Mehrere Lagen von zusammenlaufenden Längs- und Querhölzern bilden eine kastenähnliche Konstruktion, die den aufgeschütteten Wallkern stabilisiert hat. Ein toller Erfolg gelang mit „Paraloid B-72“. Mit diesem Flüssigkleber konnten einige der stark fragmentierten Holzreste stabilisiert und anschließend geborgen werden. Nun besteht die Hoffnung, dass auch aus diesem Abschnitt Proben mit einer ausreichenden Anzahl an Jahrringen entnommen werden können, um durch dendrochronologische Untersuchungen die im Vorjahr erzielte Datierung der Bauzeit „994/995“ zu bestätigen.
Im zentralen Bereich der Grabung begannen die Vorarbeiten für einen weiteren Abschnitt, der in den kommenden Tagen bearbeitet werden wird. In dem Abschnitt, in dem das Keramikgefäß lag, wurde weiter sorgfältig abgegraben, jedoch ohne weitere Funde anzutreffen. Möglicherweise wurde der Kugeltopf, nachdem er einmal im Innenbereich gelandet war, vom nachrutschenden Wallsand verschüttet.
Im nördlichen Wallschnitt ging es ebenso voran. Hier scheint die Wallkonstruktion ganz ähnlich wie im Ostbereich gewesen zu sein. In mehreren Lagen liegen Quer- und Längshölzer übereinander – jedoch in noch schlechterem Erhaltungszustand. Hier soll ebenfalls mit Paraloid versucht werden, die Hölzer zu fixieren und zu bergen.
Wegen aufkommendem Wind und einem heranrückenden Gewitter kamen die Arbeiten heute am Schnitt etwas früher zu Ende, da Sicherheit natürlich an erster Stelle steht. Bleibt zu hoffen, dass Wind und Regen keinen allzu großen Schaden angerichtet haben, damit die Arbeiten morgen in gewohnter Manier wieder aufgenommen werden und der „Sassenburg“ weitere Geheimnisse entlockt werden können.