Bevor es morgen losgeht, sollen noch ein paar Informationen zur „Sassenburg“ vorausgeschickt werden. Das Gelände der eigentlichen Fundstelle ist zunächst einmal recht unspektakulär und aufgrund des sehr dichten Farn-Bewuches nur schwer zu interpretieren. Alte Planaufnahmen sowie moderne Laservermessungen zeigen jedoch deutlich einen annähernd kreisrunden Wall von etwa 65 m Durchmesser und stellenweise noch beeindruckender Höhe. Auf der Ostseite des Walls sind noch Teile eines Grabens vorhanden.
Vergleichbare Anlagen werden meist in das ausgehende Frühmittelalter datiert, also ungefähr in die Zeit vom 9. bis 11. Jahrhundert. Beispiele sind etwa der Ringwall von Burg bei Altencelle oder die „Hünenburg“ bei Stöttinghausen (Lk. Diepholz). Für gewöhnlich handelt es sich dabei nicht um dauerhaft bewohnte Plätze, sondern um Verteidigungsanlagen, die nur in Notzeiten aufgesucht wurden. Große Mengen an Fundmaterial sind daher auch an der Sassenburg nicht zu erwarten. Im Vordergrund steht vielmehr, den Aufbau von Wall und Graben genau zu untersuchen und ggf. Probenmaterial zu gewinnen, das dann in einem C14-Labor genauer datiert werden kann. Ein weiteres Ziel ist es, den Innenbereich auf mögliche Spuren einer dauerhaften Bebauung zu untersuchen.