Produktiv, doch durchaus staubig und dreckig ging es heute zu. Eimerweise Holzkohle als Nachweis eines verheerenden Brandes sorgte dafür, dass wir zum Feierabend wie Kohlekumpel aussahen.
Nachdem die Dokumentation der nahezu vollständig mit Holzkohle verfüllten Pfostengrube im östlichen Schnitt abgeschlossen war, ging es bei der Freilegung des Planums mit einer dichten Lage aus verkohlten Hölzern weiter. Nahezu die gesamte zentrale Fläche besteht aus den verkohlten, aber leider sehr fragmentierten Resten der Wallkonstruktion. Dennoch gelang es eine Wandscherbe frühmittelalterlicher Machart und wieder mehrere Klingenfragmente aus Feuerstein – darunter ein Querschneider – zu bergen. Hier waren Fingerspitzengefühl und geschulte Augen gefragt. Ohne das sorgfältige Sieben des Aushubs wären dennoch einige Stücke nicht erfasst worden.
Wer heute sauber geblieben ist, hat etwas falsch gemacht. Perfekte Maurerbräune nach drei Tagen.
Auch im nördlichen Schnitt war die Feinstaubbelastung durchaus groß – der ausgetrocknete feine Boden machte zwischenzeitlich das Tragen von Atemschutzmasken erforderlich. Zum Glück hat man diese heutzutage allzeit griffbereit. Nachdem das erste Planum fertiggestellt und dokumentiert war, wurde der Schnitt nach Süden erweitert. Dabei konnten – neben der obligatorischen Holzkohle – wieder einige Keramikscherben sowie Silexabschläge eingesammelt werden. Beim Tiefergehen wurde die Balkenlage vom Vorjahr sicher erfasst, allerdings in deutlich schlechterer Erhaltung. Zwar kamen einige interessante Holzreste zutage, jedoch nur sehr kleinteilig und weitgehend vergangen. Die sorgfältige Dokumentation der letzten Kampagne zahlt sich nun aus und ermöglicht es, die Strukturen zu rekonstruieren.
Morgen werden zunächst weitere Dokumentationsarbeiten im Vordergrund stehen, bevor wir weiter ins Unbekannte vorstoßen. Oder wie es die Kohlekumpel ausdrücken würden: Vor der Hacke ist es dunkel!