Kaum zu glauben, dass schon wieder ein Jahr vergangen ist. Dank der Vorbereitungen durch die Archäologische Arbeitsgemeinschaft Gifhorn waren die Untersuchungsflächen schon vorbereitet, Zelt und Bauwagen mussten nur noch eingeräumt werden, das frisch geschärfte Werkzeug kam also direkt zum Einsatz, ohne dass der Farn gerodet werden musste.
In diesem Jahr konzentrieren wir uns auf zwei Bereiche ganz im Osten der Sassenburg. Hier suchen wir nach dem ehemaligen Zugang zur Ringwallanlage. Und schon nach wenigen Zentimetern konnten wir unmittelbar unter dem Waldboden die ersten Verfärbungen aufdecken. Wie es scheint, haben wir eine Reihe von größeren Pfosten erfasst, die quer über den hier nur noch flach erhaltenen Wall verlaufen. Ob sie die ersten Anzeichen für eine Torsituation bedeuten, werden wir in Kürze wissen. Auch die ersten Funde ließen hier nicht lang auf sich warten. Eine schöne, verzierte Scherbe kam schon zum Vorschein.
In der zweiten Untersuchungsfläche haben wir an einer Erhöhung außerhalb des Ringwalles einen Schnitt geöffnet. Auf den Bereich sind wir durch ein Laserscan-Geländemodell aufmerksam geworden. An dieser Stelle werden wir einiges an Material bewegen müssen, um festzustellen, wie der Hügel entstanden ist. Die ersten Indizien legen nahe, dass es sich nicht um eine natürlich entstandene Düne handelt. Mit Blick auf die spätmittelalterlichen Baustrukturen und Funde aus dem letzten Jahr, ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieser kleine Hügel aus ebendieser Zeit stammt. Doch das können wir zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht mit Gewissheit sagen.
Es lohnt sich also wieder, dabei zu sein – die heutigen Erkenntnisse machen auf jeden Fall Lust auf mehr! Und vielleicht bessert sich ja auch das Wetter noch ein bisschen. Heute konnten uns aber auch Wind und Regen nicht aufhalten.