Programm der Geowissenschaftlichen AG Gifhorn für das Jahr 2024

Aktualisiert: Donnerstag, 19.12.2024, 13.30 Uhr

Vortragsankündigung:

Der nächste Vortrag der geowissenschaftlichen AG findet im Februar 2025 statt und beschäftigt sich mit sogenannten „Fulguriten“, steinernen Blitzröhren.

Der genaue Termin und die Örtlichkeit werden noch bekannt gegeben.

Der Eintritt ist wie immer frei, Spenden sind willkommen.

Geologie des Landkreises Gifhorn

Auf den ersten Blick gibt es hier doch nur Kiese und Sande – das ist doch keine Geologie!? Bei weitem gefehlt – Sand war im Jahr 2016 das Gestein des Jahres!

Während der Eiszeiten hobelten die aus Skandinavien kommenden Gletscher die Oberflächengesteine ab und transportierten sie südwärts. So kam es hier zur Ablagerung von einer Vielzahl der unterschiedlichsten Gesteine aller Bildungsprozesse mit Altern zwischen 1 und 2000 Millionen Jahren! Von einigen Gesteinen kennen wir die Herkunftsgebiete, doch große Gebiete liegen heute unter Wasser, andere sind durch die Gletscher komplett abgetragen – der Variantenreichtum unserer Geschiebefunde übersteigt bei weitem das zurzeit bekannte Gesteinsmaterial der Herkunftsgebiete.

Die sanfte Morphologie unseres Landkreises wurde durch die eiszeitlichen und nacheiszeitlichen Prozesse mit seinen Moränen, Abflussrinnen, Sandern, Pingos, Dünen, Schlatts und Mooren geprägt.

Im Landkreis Gifhorn ist das Klima der bedeutendste geologische Prozess und jedes Geotop stellt ein Klima-Archiv dar!

Aber es gibt auch Gebiete, in denen die Gletscher Fenster in die frühere Geologie unseres Landkreises öffneten. So finden wir

– fast 200 Mio. Jahre alten festlandnahen Meeresgrund aus dem Unterjura mit seiner vielfältigen Fauna von Insekten bis zu Sauriern,

– etwa 100 Mio. Jahre alten Grund des Flachmeeres der Unterkreide mit seinen Tonen und fossil- und mineralführenden Geoden und

– knapp 70 Mio. Jahre alten Grund des Oberkreidemeeres mit seiner beindruckenden Meeresfauna.

Die sanfte Morphologie täuscht jedoch über die vorherigen gewaltigen geologischen Prozesse des Salzaufstieges hinweg, die zur Bildung unserer heimischen Rohstoffe Salz, Erdöl und Erdgas führten.

Mit unseren Aktivitäten möchten wir allen Interessierten die Geologie unseres Landkreises verständlich machen, denn das ist die Voraussetzung für das Erleben der Schönheit Natur.

Unsere Veranstaltungen sind für alle Interessierten offen und Gäste sind stets herzlich willkommen!

Viel Spaß bei unseren angekündigten Veranstaltungen!

Rainer Bartoschewitz

Foto: Das Okertal bei Dalldorf (Mai 2024, R. Bartoschewitz)

Das Okertal entstand als Teil des Entwässerungssystems der abschmelzenden eiszeitlichen Gletscher, wahrscheinlich bereits während der Elster-Eiszeit (Bombien 1987) vor 440.000 Jahren, dass die Schmelzwässer von der Vereisungsgrenze am nördlichen Harzrand nach Norden in das Breslau-Bremer-Urstromtal („Aller-Urstromtal“) abführte.

Vorträge:

Treffen: Historisches Museum Schloss Gifhorn um 19.00 Uhr

12.03.24: Der Wohlen-Berg Komplex – eine Stauchmoräne: Dr. V. Plack
14.05.24: Kataster der Geschiebe-Funde im Landkreis Gifhorn: R. Bartoschewitz
13.08.24: Sedimente des Harzer Bergbaus im Landkreis Gifhorn: B. Noltemeyer
08.10.24: Fundstellen, Ausrüstung, Methoden und Bestimmung – Möglichkeiten der Erkenntnisgewinnung für (Hobby-) Geologen: K. Dyck
10.12.24: Sedimentärgeschiebe im Landkreis Gifhorn: Dr. A. Popp

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War Karl der Große im Jahr 804 in Holdenstedt? Der Raum Uelzen im späten 8. und 9. Jahrhundert aus archäologisch-historischer Perspektive

Am Dienstag, den 14. November 2023 um 19:00 Uhr berichtet der Uelzener Stadt- und Kreisarchäologe Dr. Mathis Hensch über den Raum Uelzen im späten 8. und 9. Jahrhundert. Der Vortrag findet im Hotel „Zur Linde“, Hindenburgstraße 2, Hankensbüttel im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ statt.

„Tag des offenen Denkmals“ auf der Ausgrabung an der Wall-Graben-Anlage „Römerschanze“ bei Holdenstedt (Foto: Stadt- und Kreisarchäologie Uelzen).

Die geostrategische Lage des Gebiets um Uelzen begünstigte ein verstärktes Engagement fränkischer Herrschafts- und Amtsträger. Schon in den Sachsenkriegen Karls des Großen wurde dem Bardengau, also im Wesentlichen den heutigen Landkreisen Lüneburg und Uelzen, durch die Franken offenbar eine besondere politisch-administrative und zeitweise wohl auch militärische Bedeutung beigemessen. So hielt sich Karl der Große zwischen 780 und 799 mehrfach zu militärischen Unternehmungen, aber auch zu politischen Verhandlungen im Bardengau auf, wobei insbesondere Bardowick als zentraler Platz in diesem Teil Sachsens sichtbar wird.

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Der römische Münzschatz von Filsum. Die Wiederentdeckung einer Entdeckung

Mit dem Herbstbeginn startet die Vortragsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ in eine neue Saison. Wie in der Vergangenheit werden die Veranstaltungen wieder an wechselnden Orten durchgeführt. Zusätzlich werden die Vorträge auch per Zoom im Internet übertragen (Link siehe unten). Der erste Vortrag findet am Mittwoch, den 4. Oktober, um 19 Uhr, in der „Alten Schmiede“ in Wahrenholz (Hauptstraße 47, 29399 Wahrenholz) statt. Der Archäologe Dr. Jan F. Kegler vom Archäologischen Dienst der Ostfriesischen Landschaft aus Aurich präsentiert den ersten römischen Münzschatz, der seit über 100 Jahren im Raum Ostfriesland entdeckt worden ist.

Baggerarbeiten und Detektorprospektion. Tiefpflugspuren zeugen von der massiven Zerstörung des Untergrundes (Foto: Jan F. Kegler/Ostfriesische Landschaft).
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Für jede Gelegenheit der passende Schuh? Archäologische Lederfunde von der Steinzeit bis zum Mittelalter

Am Dienstag, den 14. Februar, 19 Uhr, folgt der nächste Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Die Archäologin Dr. Julia Gräf aus Salzwedel gibt im Museum Burg Brome einen Einblick in die Welt der archäologischen Lederfunde.

Vor Erfindung der Kunststoffe war Leder für Jahrtausende einer der wichtigsten und vielseitigsten Werkstoffe des Menschen. Das Material diente dabei einer Vielzahl von Zwecken, unter anderem auch zur Fertigung von Schuhen, die stellvertretend für viele andere Lederfunde aus archäologischen Zusammenhängen stehen. Anhand zahlreicher Beispiele wird die Expertin verschiedenen spannenden Fragen nachgehen: Was ist Leder und unter welchen Umständen können archäologische Fachleute es finden? Wofür wurde es verwendet? Wie sieht überhaupt der älteste Schuh aus? Was sind die Unterschiede zwischen römischen und germanischen Lederfundkomplexen? Warum stimmen mittelalterliche Abbildungen nicht immer mit den archäologischen Funden überein? Und warum gibt es heute keine neuen Ideen für die Schuhmode? 

Rekonstruierte Lederschuhe aus zwei Jahrtausenden. Foto: Julia Gräf, Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel.

Der Vortrag wird auch per Zoom im Internet übertragen. Die Zugangsdaten für die Online-Teilnahme lauten:

https://us06web.zoom.us/j/82761592150?pwd=Y1FMNC81aXhSSld0eVpaaTlodmF4UT09

Meeting-ID: 827 6159 2150
Kenncode: 155707

Kultur und Heimat: Heimatpflege in Gifhorn als Aufgabe der ganzen Stadtgesellschaft

Der Kulturverein Gifhorn veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Museums- und
Heimatverein Gifhorn am 16.02.23 um 18.00 Uhr einen Vortrag mit anschließender
Diskussion zum Thema: „Kultur und Heimat – Heimatpflege in Gifhorn als Aufgabe der ganzen Stadtgesellschaft“.
Den einführenden Vortrag hält die Historikerin und Volkskundlerin Frau Annika Jühne. Sie arbeitet als Projektreferentin beim Südniedersächsischen Landschaftsverband in Göttingen.
Der Eintritt ist frei. Veranstaltungsort ist der GWG-Treff-PUNKT 53 am Dannenbütteler Weg 53 in Gifhorn (ehemalige Sparkasse). Da der Raum nur 50 Sitzplätze bietet, wird darum gebeten, sich bis zum 14.02.23 anzumelden: telefonisch unter 05371 – 813 924 oder per Mail unter info@kulturverein-gifhorn.de

Das archäologische Jahr im Landkreis Gifhorn: ein Rückblick auf 2022

Der Beginn des neuen Jahres ist traditionell ein guter Anlass, auf die letzten zwölf Monate zurückzublicken. Das gilt auch für die Archäologie. Im Rahmen seines Jahresrückblicks lässt der Kreis- und Stadtarchäologe Dr. Ingo Eichfeld die archäologischen Entdeckungen und Überraschungen des Jahres 2022 Revue passieren. Der Vortrag findet am Dienstag, 10. Januar, 19 Uhr, im Rittersaal des Schlosses Gifhorn statt. Der Eintritt ist frei.

Mitglieder der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Gifhorn und Studierende der Universität Leipzig bei den Sassenburg-Grabungen. Foto: Landkreis Gifhorn.
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Archäologischer Vortrag: „Einblicke in die Eisenzeit – Das Urnengräberfeld von Neulingen (Altmark)“

Am Dienstag, den 13. Dezember, 19 Uhr, folgt der nächste Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Der Archäologe Johannes Heußner (Berlin) berichtet über neue Untersuchungen an archäologischen Funden aus einem mehr als 2000 Jahre alten Gräberfeld bei Neulingen in der Altmark. Der Veranstaltungsort ist das Haus Kreyenberg / Café Zeitlos in der Wittinger Altstadt (Lange Str. 59). Der Vortrag wird auch online übertragen (Zugangsdaten weiter unten).

Eine Archäologin bei der Bergung einer vorgeschichtlichen Urne (Foto: J. Heußner).
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Archäologischer Vortrag zum Erdwerk bei Jerxheim, Lkr. Helmstedt

Am Dienstag, den 8. November 2022, 19 Uhr, folgt ein weiterer Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Unter dem Titel „Überraschung aus der Jungsteinzeit – Die Ausgrabungen des Erdwerks bei Jerxheim, Lkr. Helmstedt, und seine Stellung im regionalen Kontext“ berichtet die Kreisarchäologin des Landkreises Helmstedt, Agathe Palka M.A., im Bürgerhaus Schwülper über archäologische Untersuchungen an einer monumentalen Grabenanlage des 3. vorchristlichen Jahrtausends. Der Vortrag wird auch online übertragen (Zugangsdaten weiter unten).

Die gestrichelte Linie zeigt den bei den Ausgrabungen im Erdwerk von Jerxheim dokumentierten Grabenverlauf (Foto: A. Palka, Kreisarchäologie Helmstedt).
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Vorträge und Veranstaltungen im Historischen Museum Schloss Gifhorn

Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „#neuland: ich, wir und die Digitalisierung“ hat das Team des Historischen Museums Schloss Gifhorn ein buntes Programm zusammengestellt. Darüber hinaus ist das Schwestermuseum „EMMA-Museumswohnung im Kavalierhaus“ gerade 25 Jahre alt geworden, was nicht nur mit einer Sonderausstellung im Kavalierhaus gefeiert wird, sondern auch mit einem „Museum am Nachmittag“ zum Thema im Historischen Museum.

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