Es riecht nach mehr!

Selbst die von der nahegelegenen Biogasanlage herüberwehenden Gerüche konnten den Enthusiasmus an der Sassenburg nicht stoppen – das lag an den neu aufgedeckten Bodenstrukturen und tollen Funden.

Der Tag begann mittlerweile routinemäßig mit ausgiebigen Dokumentationsarbeiten, bevor im Nordschnitt bereits mit dem fünften Planum an der Wallgruppe begonnen wurde. Immer deutlicher zeichnet sich hier die verkohlte Wallkonstruktion ab. Ein größeres Stück Holz scheint genügend Jahrringe aufzuweisen, um es exakt datieren zu können.

Bei grellen Lichtverhältnissen ist es nicht immer leicht, überhaupt noch etwas auf dem Notebook zu erkennen. Aber eine Jacke hilft….
Das Fragment eines Wetzsteins aus der Verfüllung des Walls.

Weitere interessante Erkenntnisse wurden auch im östlichen Abschnitt der Grabung gesichert. Ein Highlight war das gut erhaltene Stück eines Wetzsteines, der an mehreren Seiten Schleifspuren aufweist. Etwas weiter innerhalb des östlichen Abschnittes zeichnen sich die offenbar wallparallelen Balken und die stabilisierenden Querbalken immer deutlicher ab. Spannend sind außerdem die Reste von ehemaligen Pfosten, die vermutlich dazu gedient haben, den inneren Wallaufbau abzustützen.

Im Inneren der Sassenburg begannen heute zudem die Untersuchungen in einem großen, insgesamt 100 Quadratmeter großen Grabungsschnitt. Schon kurz unter der Oberfläche konnte mehrere unterschiedliche mittelalterliche Keramikfragmente freigelegt werden. Einige der Scherben könnten zu einem einzigen Gefäß gehören. Diese Funde werden durch einige vereinzelte, aber gut erhaltene Silex-Fragmente ergänzt.

Die neuen Untersuchungsflächen im Inneren der Anlage aus der Vogelperspektive.
Keramik aus den neuen Untersuchungsflächen im Burginneren.

Diese zahlreichen Funde und Befunde spornen dazu an, weiter in die Tiefe vorzudringen – auch wenn das zunächst bedeutet: Schaufeln, schaufeln, schaufeln!

Schaufeln, schaufeln, schaufeln!!

Neue Woche, neue Herausforderungen…

Nach einem ereignisreichen und zugleich erholsamen Wochenende startete das Team heute hochmotiviert in die neue Woche an der Sassenburg. Im östlichen Grabungsschnitt begann der Tag mit der Vermessung und Dokumentation der bisher freigelegten verbrannten Holzreste der Wallkonstruktion. In der Wallaufschüttung fanden sich mehrere Ortsteinbrocken, die offenbar im Zuge der Errichtung des Walls zusammen mit dem übrigen Aufschüttungsmaterial an ihren Fundort gelangt sind. Offenbar war der Ortstein also bereits zum Zeitpunkt der Erbauung der Burg vorhanden – eine nicht unwichtige Erkenntnis! Im Anschluss wurden die verstürzten und verkohlten Holzreste bis zur kompakten Brandschicht abgetragen und der Schnitt in östliche Richtung erweitert, wo ebenfalls eine verbrannte Holzkonstruktion erwartet wird. Abschließend erfolgte noch eine Dokumentation des neuen Abschnitts unter anderem mit Hilfe der Drohne.

Dokumentation mit dem Tachy am östlichen Grabungsschnitt.

Am nördlichen Wall ließ sich heute eine weitere massive Brandschicht auf der Wallkuppe freilegen. In dieser konnte eine vermutlich ebenfalls verstürzte und nahezu vollständig verkohlte Holzkonstruktion festgestellt werden. Somit deutet nun auch im Norden einiges auf eine nach innen orientierte und durch Hölzer eingegrenzte Wallschüttung hin. Zudem förderte der Schnitt einige Stücke Silex und einige kleinere Keramikfragmente zu Tage, die passend zur Freitag aufgefundenen Scherbe in das Frühmittelalter datiert werden kann.

Blick von der Wallkuppe am nördlichen Grabungsschnitt ins Burginnere.

Der Boden für eine Verlängerung des Schnittes wurde nun bereitet, sodass morgen voller Elan ins Burgzentrum vorgedrungen werden kann.

Alles Gute kommt von oben

Der letzte Tag der ersten Woche fing zwar regnerisch an, doch konnte das Wetter das Team der Sassenburg nicht daran hindern, die Arbeiten erfolgreich fortzusetzen. Um für die kommende Woche gut vorbereitet zu sein, kamen die Dokumentationsarbeiten in beiden Grabungsbereichen vorläufig zum Abschluss.

Das bedeutet, dass sowohl am östlichen als auch am nördlichen Wall die Brandschichten, Holzlagen und einzelnen Schichtänderungen fotografiert, schriftlich erfasst und digital eingemessen wurden. Hierbei kam unter anderem auch die Drohne des Museums- und Heimatvereins zum Einsatz.

Blick auf den östlichen Grabungsschnitt. In der Mitte sind deutlich die schwarzen Brandschichten der hölzernen Wallkonstruktion zu erkennen.

Mittlerweile sitzen die einzelnen Handgriffe schon viel besser als zu Beginn der Grabung, was den Fortgang der aufwendigen, aber notwendigen und wichtigen Dokumentation beschleunigt. Auf der nördlichen Grabungsfläche wurden zudem die am Vortag angelegten Plana abgeschlossen, jedoch noch ohne eindeutige Erkenntnisse preiszugeben. Das Auffinden einer weiteren frühmittelalterlichen Keramikscherbe macht aber Hoffnung, dass wir nun auch im Nordbereich die interessanten Schichten erfasst haben.

Der nördliche Grabungsschnitt.

Nach einer Regenpause im Grabungszelt ging es mit dem Abtiefen auf der Wallinnenseite weiter voran. Auch hier wie im östlichen Grabungsschnitt landeten – neben vielen Holzkohlestückchen – wieder Keramikfunde im Sieb. Der Regen hatte zudem einen positiven Effekt auf die Erkennbarkeit der einzelnen Bodenschichten, die sich nach der Durchfeuchtung wesentlich besser unterscheiden lassen.

Zum Abschluss wurde ein neuer, zentraler Grabungsabschnitt im Burginneren abgesteckt. Neugierig, was sich darunter verbirgt, geht es nun ins wohlverdiente Wochenende.

36 Grad und es wird noch heißer…

Nach einem staubigen Tag gestern forderten sommerliche Temperaturen das Team an der Sassenburg heute zusätzlich. Im nördlichen Grabungsschnitt standen zunächst Dokumentationstätigkeiten im Vordergrund. Im Anschluss begannen dann die Vorarbeiten, um den Schnitt weiter in das Innere der Sassenburg zu verlängern. Hier erhofft sich das Grabungsteam Hinweise zur Bebauung und möglichen Nutzung der Burganlage. Das dabei freigelegte Sediment erscheint zunächst jedoch sehr stark umgeschichtet. Das dürfte mit den vor einigen Jahrzehnten durchgeführten Aufforstungsarbeiten in Zusammenhang stehen, als das Gelände mit dem Tiefpflug bearbeitet wurde. Dennoch kamen einzelne Silexartefakte zum Vorschein sowie eine momentan nicht sicher datierbare Keramikscherbe, die gegenwärtig nur als “Importware” angesprochen werden kann. Die Untersuchung der gestrigen Befunde rund um die vergangenen Holzbalken an der Wallkuppe im nördlichen Bereich gingen ebenfalls weiter voran. Dabei zeigte sich, dass weitere, kleinere Hölzer im Kern des Walles verbaut worden sind.

Fachsimpeln am Grabungsschnitt.

Im östlichen Abschnitt blieb es bei der Freilegung der mächtigen Holzkohlepakete im oberen, abgebrannten Wallbereich weiterhin staubig und duster. Allmählich zeichnen sich jedoch die Konturen der inneren Wallkonstruktion etwas deutlicher ab. Zudem wurden innerhalb der verkohlten Konstruktion weitere frühmittelalterliche Keramikscherben gefunden. Hoch motiviert geht es deshalb in den letzten Arbeitstag der ersten Grabungswoche.

Dokumentationsarbeiten im „Schattenriss“.

Glück auf! Oder: Vor der Hacke ist es dunkel….

Produktiv, doch durchaus staubig und dreckig ging es heute zu. Eimerweise Holzkohle als Nachweis eines verheerenden Brandes sorgte dafür, dass wir zum Feierabend wie Kohlekumpel aussahen.

Nachdem die Dokumentation der nahezu vollständig mit Holzkohle verfüllten Pfostengrube im östlichen Schnitt abgeschlossen war, ging es bei der Freilegung des Planums mit einer dichten Lage aus verkohlten Hölzern weiter. Nahezu die gesamte zentrale Fläche besteht aus den verkohlten, aber leider sehr fragmentierten Resten der Wallkonstruktion. Dennoch gelang es eine Wandscherbe frühmittelalterlicher Machart und wieder mehrere Klingenfragmente aus Feuerstein – darunter ein Querschneider – zu bergen. Hier waren Fingerspitzengefühl und geschulte Augen gefragt. Ohne das sorgfältige Sieben des Aushubs wären dennoch einige Stücke nicht erfasst worden.

Auch im nördlichen Schnitt war die Feinstaubbelastung durchaus groß – der ausgetrocknete feine Boden machte zwischenzeitlich das Tragen von Atemschutzmasken erforderlich. Zum Glück hat man diese heutzutage allzeit griffbereit. Nachdem das erste Planum fertiggestellt und dokumentiert war, wurde der Schnitt nach Süden erweitert. Dabei konnten – neben der obligatorischen Holzkohle – wieder einige Keramikscherben sowie Silexabschläge eingesammelt werden. Beim Tiefergehen wurde die Balkenlage vom Vorjahr sicher erfasst, allerdings in deutlich schlechterer Erhaltung. Zwar kamen einige interessante Holzreste zutage, jedoch nur sehr kleinteilig und weitgehend vergangen. Die sorgfältige Dokumentation der letzten Kampagne zahlt sich nun aus und ermöglicht es, die Strukturen zu rekonstruieren.

Morgen werden zunächst weitere Dokumentationsarbeiten im Vordergrund stehen, bevor wir weiter ins Unbekannte vorstoßen. Oder wie es die Kohlekumpel ausdrücken würden: Vor der Hacke ist es dunkel!

Sonne, Sand und Sassenburg – die ersten Funde

Nachdem der gestrige Tag mit Regen begann, verwöhnte uns heute die Sonne. Nach weiteren Drohnenaufnahmen begannen endlich die eigentlichen Grabungsarbeiten. In beiden Arbeitsbereichen galt es zunächst den Waldboden abzugraben, um die archäologisch relevanten Schichten freizulegen. Zwar erschwerten zahlreiche Wurzeln und Baumstümpfe die Arbeit, aber bald zeigte sich, dass die Mühe lohnt.

Sieben und Kratzen = Alltag auf der Sassenburg.

Im östlichen Grabungsschnitt zeichneten sich schon nach kurzer Zeit die ersten interessanten Verfärbungen ab. Im Profil geschnitten ergab sich eine stark mit Holzkohle angereicherte Grube, die möglicherweise für einen Pfosten angelegt worden war. Ob es sich dabei um den Rest einer Palisade oder um einen Teil des Zugangs handelt, wird sich hoffentlich in den nächsten Tagen klären. Die Stimmung stieg, als die ersten Funde – zahlreiche Holzkohlestücke sowie Klingenfragmente und Abschläge aus Silex – zutage gefördert wurden.

Direkt unter dem Waldboden und noch nicht fertig geputzt: eine mit Holzkohle gefüllte Grube auf der Wallkuppe im östlichen Grabungsschnitt.

Ereignisreich gestaltete sich auch der Fortgang im nördlichen Grabungsschnitt. Die im letzten Jahr entdeckte Balkenlage deutet sich hier bereits durch holzkohlehaltigen und stark verdichteten Boden knapp unterhalb der Oberfläche an. Eine annähernd rechteckige Verfärbung, die möglicherweise ebenfalls zu einer Pfostengrube gehört, mag mit einer ehemals aufgehenden, jedoch durch den Brand der Burg zerstörten Befestigung in Zusammenhang stehen. Nach der Dokumentation des Planums wird sich im Profilschnitt ergeben, ob sich diese Vermutung bestätigen lässt.

Beim Sieben des Aushubs stellten sich auch im nördlichen Schnitt die ersten Funde ein. Zahlreiche Holzkohlestücke und zwei Silexfragmente, vor allem aber mehrere Keramikscherben versetzen das Grabungsteam in Entzücken. Denn die neu entdeckten Gefäßfragmente deuten an, dass die im Frühmittelalter errichtete Anlage auch im Spätmittelalter aufgesucht wurde.

Fragmente spätmittelalterlicher Keramik.

Neue Fragen also an die Sassenburg. Was wird wohl der morgige Tag bringen?

Es ist angerichtet: Die Grabungen auf der Sassenburg im Jahr 2022 beginnen

Es geht weiter mit der Grabung an der Sassenburg! Die Ergebnisse vom letzten Jahr werden in zwei neuen Untersuchungsflächen weiterverfolgt und präzisiert. Doch zunächst galt es die Grundlagen für die kommenden vier Wochen zu legen. Konkret hieß das, den Bauwagen einzuräumen, das Grabungszelt zu errichten und vor allem den schulterhohen Farn sowie einige mittlerweile umgestürzte Bäume zu beseitigen, damit ersichtlich wird, wie es unter dem dichten Bewuchs um die Sassenburg bestellt ist.

Während ein Teil des Teams schon mit der Beseitigung des Farns beschäftigt ist, lauscht der andere den Ausführungen von Uwe Kraus zu den bisherigen Grabungen.

Die dadurch freigelegten Flächen knüpfen an die Grabungsschnitte vom letzten Jahr an. Einerseits wird im Norden der Wallschnitt auf den Innenbereich erweitert, um Aussagen über eine mögliche Bebauung zu treffen. Damit einhergehend sollen Fragen zur Nutzung der Anlage nachverfolgt werden. Andererseits steht im Ostbereich die konkrete Konstruktion des Wallaufbaus im Fokus.Hierfür werden die verkohlten Balkenlagen, die in der vergangenen Kampagne eine Datierung der Sassenburg in das ausgehende 10. Jahrhundert ermöglicht haben, großflächig freigelegt.

Neben bekannten Gesichtern von der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft des MHV Gifhorn setzt sich das Grabungsteam auch in diesem Jahr wieder aus Studierenden der Uni Leipzig zusammen, die größtenteils ihre ersten praktischen Erfahrungen auf einer archäologischen Ausgrabung sammeln. Für sie galt es heute die Grundlagen der Vermessungstechnik mittels GPS und Tachymeter-Totalstation kennenzulernen, um die Ergebnisse der kommenden Tage zentimetergenau zu dokumentieren. Zum Abschluss kam eine Drohne zum Einsatz. Mit ihr wurden Geländeaufnahmen der freigelegten Flächen aufgenommen, damit ein digitales Modell des Oberbodens erstellt werden kann.

Die Grabungsfläche „Schnitt 3“ von oben. Die roten Markierungen dienen Vermessungszwecken.

Der erste Tag – zugleich spannend als auch anstrengend – macht in jedem Fall Lust auf mehr. Es bleibt abzuwarten, welche Geheimnisse die Sassenburg diesmal preisgibt.
Wie im letzten Jahr wird an dieser Stelle wieder über alles Wesentliche informiert – und das Tag für Tag.

Auch in diesem Jahr machte die Vorbereitung der Fläche wieder eine Menge Arbeit.

Archäologische Ausgrabungen und Neuentdeckungen im Landkreis Gifhorn: ein Rückblick auf die Jahre 2020 und 2021

Am Dienstag, den 11. Januar 2022, 19 Uhr, folgt ein weiterer Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. In einem Online-Vortrag berichtet der Kreis- und Stadtarchäologe Dr. Ingo Eichfeld über die archäologischen Aktivitäten im Landkreis und in der Stadt Gifhorn während der Jahre 2020 und 2021.

Obwohl auch die Archäologie von einigen Corona-Einschränkungen betroffen war, wurde hinter den Kulissen weiter geforscht und ausgegraben. So lieferte der Bau einer neuen Gasleitung von Walle nach Wolfsburg neue Einblicke in die letzten Jahrhunderte vor Christi Geburt, während auf dem Areal eines geplanten Verbrauchermarktes in Steinhorst vollkommen überraschend die Überreste einer mittelalterlichen Gerberei zum Vorschein gekommen sind. Überhaupt stand in den Jahren 2020 und 2021 das Mittelalter im Fokus, denn auch bei Baumaßnahmen in Jembke oder in der Stadt Gifhorn öffneten sich Fenster in das vermeintlich finstere Zeitalter.

Untersuchungen im Befestigungsgraben der Sassenburg (Foto: Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn).
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Tag 19: Der letzte Spatenstich

Nachdem im Laufe des Vormittags alle Arbeiten am Wallschnitt abgeschlossen, sämtliche Funde und Proben verpackt und inventarisiert und sogar das Werkzeug schon gereinigt war, streikte an Schnitt 2 mal wieder die Technik.

Gegen Feierabend wurden die Schaufeln wieder ausgepackt!

Die über 120 Kubikmeter Erde, die in den vergangen vier Wochen an der Sassenburg bewegt worden waren, mussten schließlich wieder zurückgefüllt werden. Damit für die Dokumentation ausreichend Zeit zur Verfügung steht, wurde im Vorfeld beschlossen, die Rückfüllaktion mit einem Bagger durchzuführen. Leider ging diesem noch vor Feierabend die Luft bzw. der Sprit aus. Doch nach all den tollen Erlebnissen der vergangenen Wochen konnte auch dieser kleine Rückschlag uns nichts anhaben. Deshalb packten wir kurzerhand die Schaufeln und Schubkarren wieder aus, kehrten zurück an den Schnitt und schaufelten kräftig von Hand weiter.

Mit etwas Wehmut über das Ende der Grabung, aber durchaus auch etwas Vorfreude auf das wohlverdiente Feierabendgetränk, klang der letzte Grabungstag an der Sassenburg also noch einmal mit Schaufelarbeit aus. Doch bei allem Technikfrust überwiegt die Freude. Das liegt nicht nur an der reichen archäologischen Ausbeute, sondern auch an all den vielen Menschen, die uns in den vergangenen Tagen und Wochen besucht und unterstützt haben. Dafür ein großes Dankeschön! 

Mit Vorfreude blicken wir nun auf die kommenden Ergebnisse der Fund- und Probenauswertung. Auf die Veröffentlichungen hierzu werden wir auf der Seite des MHV hinweisen. Natürlich werden wir an dieser Stelle auch vermelden, wenn es wieder heißt: Ehrenamt trifft Wissenschaft an der Sassenburg!

Tag 18: Der Countdown läuft

Die Grabungskampagne neigt sich dem Ende zu, aber die Arbeit wird nicht weniger. Da morgen alles wieder zugeschaufelt werden muss, musste es heute schnell gehen – und etwas länger. Bei all den tollen Ergebnissen machte das aber gar nichts, stattdessen waren alle mit vollem Elan dabei und das Motto „Ehrenamt trifft Wissenschaft“ bewährte sich auch am letzten richtigen Grabungstag. Mittlerweile sitzt jeder Handgriff und jeder kann sich auf den anderen verlassen.

Bergung von Hölzern aus der Grabenverfüllung.

Im Norden (Schnitt 1) konnten die Arbeiten endgültig abgeschlossen werden. Nach dem Dokumentieren der Hauptprofile wurden aus den vielversprechendsten Befunden weitere Proben für naturwissenschaftliche Untersuchungen entnommen. All die entnommenen Hölzer, Holzkohle- und Bodenproben werden dabei helfen, ein möglichst umfassendes Bild von der Sassenburg vor 1000 Jahren zu zeichnen. Doch bevor es dazu kommt, muss die Grabung abgeschlossen werden.

Probenentnahme.

Im östlichen Wallschnitt (Schnitt 2) – von uns liebevoll Heinrich-Schliemann-Gedächtnis-Schnitt getauft – mussten ebenfalls die Hauptprofile dokumentiert werden. Bei einer Gesamtlänge von fast 30 Metern bedeutete das, dass mehrere Zeichen- und Vermessungsteams gleichzeitig arbeiten mussten. Zwischenzeitlich klang es, als wäre die Frankfurter Börse an der Sassenburg zu Gast, so viele Zahlen und Maßangaben schallten über die Fläche.

Dokumentationsarbeiten allerorten.

Bei all der Dokuarbeit gab es dennoch neue Funde: Beim Abbau der Hölzer im Graben konnten weitere gut erhaltene Exemplare geborgen werden. Scheinbar hat die Sassenburg nur darauf gewartet, untersucht zu werden, so bereitwillig offenbart sie uns jeden Tag neue Fakten. Dennoch ist schon das Ende der diesjährigen Grabungskampagne in Sicht.