Von brüllenden Löwen und zischenden Schlangen: Die Zerstörung der Stadt Gifhorn am 20. Juni 1519 aus historisch-archäologischer Perspektive

Der 20. Juni 1519 war ein Schicksalstag für die heutige Stadt Gifhorn. Im Zuge der sogenannten Hildesheimer Stiftsfehde, einer der blutigsten Kriege in unserer Region am Übergang zur frühen Neuzeit, waren Tage zuvor bereits Peine, Burgdorf und Meinersen überfallen und zerstört worden. Nun stehen die calenbergisch-wolfenbüttelschen Truppen mit ihren Geschützen vor den Toren Gifhorns, das bald darauf ebenfalls geplündert und zerstört wird. „Anno domini … wart Giffhorn und andere blecke und dorppe affgebrandt“. Mit diesen dürren Worten berichtet das Gifhorner Ratsbuch über das einschneidende Ereignis. Um mehr zu erfahren, müssen andere Quellen – historische und archäologische – wie ein Puzzle zusammengesetzt werden. Dieser Aufgabe stellen sich der Historiker Lennart Bohnenkamp M.ed. und der Archäologe Dr. Ingo Eichfeld in ihrem gemeinsamen Vortrag am Mittwoch, den 6. März 2024, 18 Uhr, im Historischen Museum Schloss Gifhorn.

Der Vortrag findet im Rahmen der Sonderausstellung „Die Gifhorner Welfen. Alte und neue Welten in unruhiger Zeit“ statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Einladung zur Jahresabschluss-Veranstaltung am 1. Dezember 2023

Zur Zeit läuft im Historischen Museum im Schloss die Sonderausstellung
„Die Gifhorner Welfen Alte und neue Welten in unruhiger Zeit“.

Margarethe, die Hofdame der Herzogin Klara, wird Sie durch die Ausstellung führen und Ihnen Spannendes aus einer unruhigen Zeit erzählen. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen mit hoffentlich toller Aussicht auf Gifhorn im Café Weitblick im Mühlenquartier.

Der Ablauf ist wie folgt geplant:

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Die Gifhorner Welfen. Alte und Neue Welten in unruhiger Zeit

Die neue Sonderausstellung „Die Gifhorner Welfen. Alte und Neue Welten in unruhiger Zeit“ beleuchtet die aufgewühlte Epoche der Renaissance mit ihren Umbrüchen, Anfängen und auch Endpunkten. Und sie begleitet das einzige Gifhorner Herzogspaar Klara und Franz in ihren spannenden Lebensläufen an der Schwelle zur Moderne.

Die Ausstellung läuft vom 12.11.2023 – 12.05.2024 und kann während der üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden:

Dienstag und Mittwoch 10:00 – 13:00 Uhr
Donnerstag und Freitag 14:00 – 17:00 Uhr
Samstag, Sonn- u. Feiertage 11:00 – 17:00 Uhr

Finissage der Sonderausstellung

Sicher haben viele von Ihnen die spannende Sonderausstellung im HMSG besucht, die so eng mit der Geschichte des Vereins verknüpft ist. Die Finissage bietet Ihnen nun eine wunderbare Gelegenheit, die Ausstellung in ihrer letzten Phase zu erleben und die beeindruckende Sammlung des Museums zu würdigen. Als besonderes Highlight werden Kurzfilme über das Museum und die Dauerausstellung gezeigt, die einen einzigartigen Einblick in die Geschichte und Bedeutung des Museums geben.
Neben den Filmvorführungen laden wir Sie herzlich ein, am Mittwoch, 23. August 2023, ab 19 Uhr den Abend im idyllischen Rosengarten des Schlosses zu verbringen. Genießen Sie Snacks, erfrischende Getränke und lassen Sie sich von der musikalischen Begleitung verzaubern. Der Eintritt zur Finissage ist frei. Um uns bei der Planung zu helfen, bitten wir Sie jedoch, sich unter der E-Mail-Adresse veranstaltungen@museen-gifhorn.de anzumelden.

Archäologie zeigt mittelalterliche Axt: Flussfund aus Westerbeck ist im Historischen Museum Gifhorn zu sehen

Die Archäologie-Studentin Melina Raschke bei der Gestaltung der Vitrine im Historischen Museum Schloss Gifhorn (Foto: I. Eichfeld).

Die Archäologische Arbeitsgemeinschaft und die Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn präsentieren einen seltenen Fund: Eine im letzten Jahr von Michael Sassenhagen (Steinhorst) abgegebene mittelalterliche Bartaxt wird für begrenzte Zeit in der Vitrine der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Eingangsbereich des Historischen Museums Schloss Gifhorn gezeigt. Das Fundstück war bereits vor einigen Jahren nach Baggerungen in der Aller zum Vorschein gekommen. Der Lagerung im Wasser ist zu verdanken, dass nicht nur die eiserne Schneide der Axt, sondern auch der Schaft aus Eichenholz erhalten geblieben ist. Eine naturwissenschaftliche Untersuchung ergab für die Axt eine Datierung in das ausgehende 13. bis 14. Jahrhundert, also in das späte Mittelalter. Damit handelt es sich um eine archäologische Besonderheit, denn vollständig erhaltene mittelalterliche Äxte werden nur sehr selten gefunden.
Gestaltet wurde die aktuelle Ausstellung von der Archäologie-Studentin Melina Raschke, die auch Mitglied der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft ist. Nach einer Corona-bedingten Zwangspause sollen in der Vitrine in Zukunft wieder verstärkt archäologische (Neu-)Funde aus dem Kreis und der Stadt Gifhorn präsentiert werden. Die Vitrine kann während der normalen Öffnungszeiten des Museums angeschaut werden.

„Kleinkram – Kulturgut – Kuriositäten“ – Sonderausstellung im Historischen Museum Schloss Gifhorn

Vor genau 100 Jahren hielt die Sammlung des heutigen Historischen Museums Einzug in Räume im Schloss. Die ist der Anlass für eine Sonderausstellung, die bis zum 20.08.2023 in der Schlosskasematte zu sehen ist.

Von Mumienweizen über chinesisches Porzellan bis hin zu unseren beiden Wölfen, die in trauter Zweisamkeit nebeneinander stehen, gibt es zahlreiche Objekte zu bestaunen, die sonst meist im Magazin schlummern. Die Schau zeigt aber auch, wie sich im Laufe der letzten 100 Jahre die Vorstellungen vom Sammeln und Präsentieren verändert haben. Und nicht zuletzt illustriert die Ausstellung auch die Geschichte des Museums- und Heimatvereins, denn viele Ausstellungsstücke kamen ins Museum, als der Verein noch der Träger war.

Vorträge und Veranstaltungen im Historischen Museum Schloss Gifhorn

Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „#neuland: ich, wir und die Digitalisierung“ hat das Team des Historischen Museums Schloss Gifhorn ein buntes Programm zusammengestellt. Darüber hinaus ist das Schwestermuseum „EMMA-Museumswohnung im Kavalierhaus“ gerade 25 Jahre alt geworden, was nicht nur mit einer Sonderausstellung im Kavalierhaus gefeiert wird, sondern auch mit einem „Museum am Nachmittag“ zum Thema im Historischen Museum.

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Replik der Goldkette von Isenbüttel

Die Goldkette von Isenbüttel datiert in das 7. Jahrhundert n. Chr. und gehört zu den bedeutendsten archäologischen Fundstücken aus germanischer Zeit  in Niedersachsen. Sie wurde 1922 bei Rodungsarbeiten in der Nähe von Isenbüttel gefunden. Das Original liegt im Landesmuseum Hannover und es wurde auch im Rahmen der „Saxones“-Ausstellung in Braunschweig gezeigt.

Replik der Goldkette von Isenbüttel

Seit Sommer dieses Jahres ist nun im Historischen Museum Schloss Gifhorn eine vom Museums- und Heimatverein finanzierte Kopie der Kette zu sehen. Das  Museum besaß schon einmal eine Kopie, welche jedoch in den 80er Jahren gestohlen wurde. Der Versuch, eine neue Kopie anfertigen zu lassen, scheiterte daran, dass sich niemand fand, der die dafür notwendigen Techniken beherrschte. Nun ist es jedoch gelungen, mit der Restaurierungswerkstatt des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz einen Partner zu gewinnen, der das Vorhaben in die Tat umsetzen konnte. In vielen Wochen Arbeit wurde die Kette hergestellt und ist vom Original auf Anhieb nicht zu unterscheiden. Die Kopie ist  im Eingangsbereich des Historischen Museums zu bewundern, bevor sie dann später in die Dauerausstellung umzieht.