Die gute Stimmung vom Vortag ging schon vor dem Frühstück in große Freude über: Im Nordbereich ruhten heute die Arbeiten, da im Innenbereich ziemlich schnell viele fleißige Helfer vonnöten waren. Ein nahezu vollständiges Gefäß lag zwar in Scherben, lässt sich aber mit ziemlicher Sicherheit wieder komplett zusammensetzen. Große Keramikscherben kamen auch im zweiten Innenquadranten zutage und nach sorgfältiger Freilegung sogar eine dichte Keramikkonzentration sowie ein bislang nicht näher bestimmbares Eisenobjekt. Ganz in der Nähe dieser Funde deutet sich eine Lehmpackung an, die morgen näher untersucht werden soll. Da in dieser fundreichen Schicht einige Verfärbungen auf Pfostenstellungen hinweisen, wurde vielleicht die erhoffte Innenbebauung erfasst. Das Fundmaterial verweist zwar in das späte Mittelalter und damit einige hundert Jahre nach der Errichtung der Wallanlage. Immer deutlicher zeichnet sich jedoch ab, dass die Sassenburg auch zu späteren Zeiten als Aufenthaltsort gedient hat.
Im östlichen Abschnitt wurden die bisher freigelegten Baubefunde weiterverfolgt. Zudem wurden die notwendigen Vorarbeiten erledigt, um die Untersuchungsfläche etwas nach Norden zu erweitern und damit die querliegenden Hölzer in Gänze sowie den Anschluss an die wallparallelen Balken zu erfassen. Das verbaute Holz ist jedoch derart fragil und von Wurzeln durchzogen, dass die Freilegung sehr aufwendig und zeitraubend ist. Doch wie die bisherigen Ergebnisse zeigen, lohnt der Aufwand.
Die Begeisterung über die heute entdeckten Funde hielt sogar bis nach Feierabend an. Die Keramik wurde gewaschen und zum Trocknen ausgelegt, um sie sie in den kommenden Tagen näher zu bestimmen. Damit ging ein weiterer ereignisreicher Grabungstag zu Ende. Mal sehen, was uns morgen erwartet.