Morgens um 9 Uhr ging es bei Sonnenschein von Gifhorn aus mit einem Reisebus in Richtung Blankenburg los. Als Route haben wir die landschaftlich schöne Strecke über Brauschweig, Wolfenbüttel, Roklum, am Grenzdenkmal Hessendamm vorbei, durch Hessen nach Derenburg gewählt. Als Einstimmung auf die Besichtigung der Glasmanufaktur Harzkristall ging Heinz Gabriel während der Fahrt auf die zahlreichen Funde, die bei der archäologischen Baubegleitung während der Erdarbeiten auf dem ehemaligen Grundstück der Gifhorner Glashütte entdeckt wurden, ein. Denn im Jahr 2023 wäre die Gifhorner Glashütte, die bis 1960 produziert hat, 150 Jahre alt geworden. Sie war berühmt für die Herstellung von Parfümflakons und Tintenfläschchen. Vor dem 1. Weltkrieg zählte sie zu den wichtigsten Arbeitgebern in Gifhorn.
Grund genug, um aus Anlass dieses Jubiläums die Glasmanufaktur HARZKRISTALL in Derenburg bei Blankenburg zu besuchen. Als Teil der Gerhard-Bürger-Stiftung ist es eine der letzten aktiven Glashütten Deutschlands, die sich vorgenommen hat, das traditionelle Handwerk der Glasmacherkunst zu erhalten. Angekommen in Derenburg hatten die 30 Teilnehmenden zunächst Gelegenheit zu einem ausgiebigen Bummel durch die Ausstellungs- und Verkaufsräume der Glasmanufaktur Harzkristall. In einem geführten Rundgang wurden die Entstehung und Verarbeitung des Rohstoffs Glas, einer der ältesten Rohstoffe, eindrucksvoll vermittelt. Eng damit verbunden wurde die Geschichte der Glasmanufaktur bis zur aktuellen Produktion vermittelt. Hautnah konnte die Herstellung mundgeblasener Glasprodukte erlebt werden. Eindrucksvoll ist auch der größte gläserne Globus der Welt.
Nach einer Mittagspause im Café & Bistro Harzkristall ging die Fahrt weiter nach Blankenburg.Die barocken Schlossgärten in Blankenburg, die zu den schönsten Parkanlagen Deutschlands zählen, waren das Ziel. Der ab 1718 angelegte repräsentative Barockgarten vermittelt zusam-men mit dem Kleinen Schloss Blankenburg einen Eindruck von der Pracht des höfischen Le-bens zu Zeiten des Braunschweiger Herzogs Ludwig Rudolf zu Braunschweig-Wolfenbüttel (1671-1735).
In einer kurzweiligen Führung hat uns Marcel Kaspar, Archivar der Stadt Blankenburg, mit den vielen Elementen des Gartens und den darauf befindlichen Skulpturen vertraut gemacht. Dazu zählen die Neptungrotte mit Sphinxgestalten und das Denkmal für den Herzog Leopold von Braunschweig-Wolfenbüttel. Auch die jüngere geschichtliche Entwicklung von Blankenburg wurde eindrucksvoll vermittelt. Das angrenzende Kleine Schloss wurde 1725 als fürstliches Gartenhaus im klassisch barocken Baustil errichtet. In der Sonderausstellung haben wir Wissenswertes und Interessantes über die Braunschweiger Welfen erfahren.
Abschluss der Exkursion bildete ein gemütliches Zusammensein bei Kaffee und Kuchen im Berghotel Vogelherd in Blankenburg. Die Rückfahrt führte uns an der Ruine Burg Regenstein vorbei, durch Halberstadt zurück nach Gifhorn.