Am Dienstag, den 14. November 2023 um 19:00 Uhr berichtet der Uelzener Stadt- und Kreisarchäologe Dr. Mathis Hensch über den Raum Uelzen im späten 8. und 9. Jahrhundert. Der Vortrag findet im Hotel „Zur Linde“, Hindenburgstraße 2, Hankensbüttel im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ statt.
Die geostrategische Lage des Gebiets um Uelzen begünstigte ein verstärktes Engagement fränkischer Herrschafts- und Amtsträger. Schon in den Sachsenkriegen Karls des Großen wurde dem Bardengau, also im Wesentlichen den heutigen Landkreisen Lüneburg und Uelzen, durch die Franken offenbar eine besondere politisch-administrative und zeitweise wohl auch militärische Bedeutung beigemessen. So hielt sich Karl der Große zwischen 780 und 799 mehrfach zu militärischen Unternehmungen, aber auch zu politischen Verhandlungen im Bardengau auf, wobei insbesondere Bardowick als zentraler Platz in diesem Teil Sachsens sichtbar wird.
Die Bürgerstiftung Kavalierhaus und das EMMA – Museumswohnung im Kavalierhaus zeigen vom 16. bis zum 22. Dezember im Kavalierhaus (Gifhorn Steinweg 3) die Ausstellung „Das Kavalierhaus – Wohnen in der Renaissance“. Die Ausstellung gewährt einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Kavalierhauses und vermittelt Erkentnisse, die bei den Restaurierungsarbeiten der 1990er und 2000er Jahre gewonnen wurden.
Alle Mitglieder des Museums- und Heimatvereins Gifhorn e.V. sowie Freude und Bekannte sind herzlich eingeladen zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, den 16. November 2023, um 18:30. Die Einführung in die Ausstellung geben Barbara Bergau und Anette Thiele.
Morgens um 9 Uhr ging es bei Sonnenschein von Gifhorn aus mit einem Reisebus in Richtung Blankenburg los. Als Route haben wir die landschaftlich schöne Strecke über Brauschweig, Wolfenbüttel, Roklum, am Grenzdenkmal Hessendamm vorbei, durch Hessen nach Derenburg gewählt. Als Einstimmung auf die Besichtigung der Glasmanufaktur Harzkristall ging Heinz Gabriel während der Fahrt auf die zahlreichen Funde, die bei der archäologischen Baubegleitung während der Erdarbeiten auf dem ehemaligen Grundstück der Gifhorner Glashütte entdeckt wurden, ein. Denn im Jahr 2023 wäre die Gifhorner Glashütte, die bis 1960 produziert hat, 150 Jahre alt geworden. Sie war berühmt für die Herstellung von Parfümflakons und Tintenfläschchen. Vor dem 1. Weltkrieg zählte sie zu den wichtigsten Arbeitgebern in Gifhorn.
Grund genug, um aus Anlass dieses Jubiläums die Glasmanufaktur HARZKRISTALL in Derenburg bei Blankenburg zu besuchen. Als Teil der Gerhard-Bürger-Stiftung ist es eine der letzten aktiven Glashütten Deutschlands, die sich vorgenommen hat, das traditionelle Handwerk der Glasmacherkunst zu erhalten. Angekommen in Derenburg hatten die 30 Teilnehmenden zunächst Gelegenheit zu einem ausgiebigen Bummel durch die Ausstellungs- und Verkaufsräume der Glasmanufaktur Harzkristall. In einem geführten Rundgang wurden die Entstehung und Verarbeitung des Rohstoffs Glas, einer der ältesten Rohstoffe, eindrucksvoll vermittelt. Eng damit verbunden wurde die Geschichte der Glasmanufaktur bis zur aktuellen Produktion vermittelt. Hautnah konnte die Herstellung mundgeblasener Glasprodukte erlebt werden. Eindrucksvoll ist auch der größte gläserne Globus der Welt.
Mit dem Herbstbeginn startet die Vortragsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ in eine neue Saison. Wie in der Vergangenheit werden die Veranstaltungen wieder an wechselnden Orten durchgeführt. Zusätzlich werden die Vorträge auch per Zoom im Internet übertragen (Link siehe unten). Der erste Vortrag findet am Mittwoch, den 4. Oktober, um 19 Uhr, in der „Alten Schmiede“ in Wahrenholz (Hauptstraße 47, 29399 Wahrenholz) statt. Der Archäologe Dr. Jan F. Kegler vom Archäologischen Dienst der Ostfriesischen Landschaft aus Aurich präsentiert den ersten römischen Münzschatz, der seit über 100 Jahren im Raum Ostfriesland entdeckt worden ist.
Baggerarbeiten und Detektorprospektion. Tiefpflugspuren zeugen von der massiven Zerstörung des Untergrundes (Foto: Jan F. Kegler/Ostfriesische Landschaft).Weiterlesen →
…soll man aufhören. Doch es ist ein altes Archäologiegesetz, dass am letzten Tag noch etwas Besonderes zum Vorschein kommt. Und als wir heute Vormittag schon alle Funde verpackt hatten, die Fotolisten so gut wie fertig waren, und die letzten Profile beschrieben wurden, kam wie aus dem Nichts ein neuer Befund. Tief unter dem Wall, unterhalb zweier diffuser Verfärbungen, lag ein klares Pfostenloch, das uns stutzig machte. Also hieß es noch einmal alle Kräfte mobilisieren und mit vereinten Kräften zur Schaufel greifen, um ein letztes Planum unterhalb des Walles anzulegen.
Überraschend kam in größerer Tiefe noch ein kleines Pfostenloch zum Vorschein (roter Pfeil).
Doch außer dem einen kleinen Pfosten kam nichts Weiteres zutage. Auch die Siebe blieben bis auf einige Feuersteinstücke weitgehend leer, und so lässt uns die Sassenburg – zumindest was die vorwallzeitliche Nutzung angeht – mit ein paar offenen Fragen zurück. Das ist jedoch alles andere als tragisch, denn jetzt wissen wir mit Gewissheit, dass wir unterhalb der Befestigungsanlage mit deutlich älteren Strukturen zu rechnen haben. Zusammen mit den bislang gewonnen Informationen besteht also durchaus Grund zu der Annahme, künftig mehr als nur einzelne Fundstücke aus der weiterzurückliegenden Geschichte zu erhalten. Damit das in Zukunft möglich ist, möchten wir dringend darauf hinweisen, dass es verboten ist, auf eigene Faust und ohne ausdrückliche Genehmigung an der Sassenburg zu graben. Das darf selbstverständlich nicht jeder, auch nicht „theoretisch“, wie ein stark gekürztes und sinnentstelltes Zitat in der Presse nahezulegen scheint.
Zum Nachmittag war alles in Sack und Tüten, sodass wir die Fläche aufräumen, Werkzeug und Gerät reinigen und für den Abtransport vorbereiten konnten. Ein Problem blieb jedoch bestehen. Nachdem wir uns auf dem aufgeweichten Zufahrtsweg mehr als einmal fast festgefahren hatten, fragten wir uns, wie wir das ganze Equipment von der Grabung bekommen sollten. Doch dank der spontanen und zugkräftigen Unterstützung durch den benachbarten Pächter Herrn Stand haben wir alles trockenen Fußes zurück in den Stützpunkt der Kreis- und Stadtarchäologie bringen können. Jetzt heißt es zunächst die Daten auszuwerten und Vergleichsfunde zu sichten, um Ansatzpunkte für die nächste Kampagne zu formulieren.
Schaufeln, Kellen, Spaten, Zollstöcke, Maßbänder usw. usf. Was gehört nach Leipzig und was nach Gifhorn? Mit modernstem Ackergerät aus dem Jahr 1971 bekamen wir die schweren Anhänger von der durchweichten Wiese.
Schon sind wieder zwei Wochen vorbei und die diesjährige Grabungskapagne auf der Sassenburg selbst ein Teil der Geschichte. Dass es sich erneut um eine Erfolgsgeschichte handelt, ist einerseits den motivierten Helferinnen und Helfern auf der Grabung selbst zu verdanken, andererseits aber auch Leuten wie Herrn Stand oder Heinz Merten, die spontan ihre Hilfe anbieten und mit anfassen. Unser Dank gilt aber auch der VGH Stiftung, dem Museums- und Heimatverein Gifhorn e.V. und dem Landkreis Gifhorn, die mit ihrer finanziellen oder logistischen Unterstützung die Grabung überhaupt erst möglich gemacht haben. Gern kommen wir im nächsten Jahr wieder!
Auch in diesem Jahr hat es wieder allen großen Spaß gemacht! Und gelernt haben wir auch wieder viel.
Das Wetter ist eine Ketchupflasche: Erst kommt nichts und dann alles auf einmal. Nachdem wir in den letzten zwei Wochen von der Sonne verwöhnt wurden, kam es heute knüppeldick: Schon am frühen Morgen waren über Gifhorn und Umgebung rund 30 mm Regen niedergegangen. Als wir wie gewohnt um 8 Uhr an der Grabungsstelle eintrafen, regnete es noch immer recht heftig, sodass wir erst einmal abwarten mussten.
Schon am Morgen voll: unsere Profile stehen unter Wasser.
Die Wartezeit bis zum Beginn der eigentlichen Ausgrabungsarbeiten war jedoch keineswegs langweilig. So ergab sich die Möglichkeit, bei einer Tasse Kaffee im Mannschaftszelt mit Herrn Professor Dr. Hermann Behling von der Abteilung Palynologie und Klimadynamik von der Universität Göttingen ins Gespräch zu kommen. Professor Behling war heute bei uns zu Gast, um Proben für botanische bzw. vegetationsgeschichtliche Untersuchungen zu nehmen. Der Regen hatte insofern auch sein Gutes, denn so konnten wir nicht nur das wissenschaftliche Potential der Sassenburg herausstellen, sondern auch ausführlich über künftige Kooperationen und Forschungsmöglichkeiten im Landkreis Gifhorn sprechen.
Bereit für’s Labor: eine Bodenprobe aus dem Ortstein.
Gegen 10:30 Uhr ließ der Regen dann aber allmählich nach, sodass wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen konnten. Hierfür mussten wir zunächst mit Eimern und Menschenkette das Wasser von der Fläche entfernen. Zu dem Zeitpunkt war schon klar, dass viele der erst gestern angelegten Profile vom Regen unterspült und eingebrochen waren. Hier durften wir erneut mit Spaten und Kelle tätig werden.
Das Wasser muss weg! Eine Eimer- und Menschenkette hilft dabei.
Nachdem die Fläche hergerichtet war, ging es an die Entnahme der Bodenproben. Der äußerst feste Ortstein stellte die von Professor Behling zur Verfügung gestellten Stechkästen auf eine harte Probe. Doch die Kästen hielten Stand. Parallel hierzu wurde die bereits gestern im Wallschnitt entdeckte Grube weiter freigelegt – und dabei immer breiter und tiefer. Bereits 2021 war unter der Wallfüllung eine Feuerstelle aufgetaucht, die nach den unterdessen vorliegenden C14-Ergebnissen aus der frühen Bronzezeit stammt. Gehört die jetzt entdeckte Grube etwa auch in die Bronzezeit? Die detaillierte Auswertung der Keramik wird es zeigen.
Am Nachmittag kam außerdem Dr. Arne Butt von der VGH Stiftung zum Besuch auf der Sassenburg vorbei. Herr Dr. Butt überzeugte sich vor Ort von der Fortschritten der Arbeiten und zeigte durch seine Nachfragen, dass er selbst auch über archäologisches Fachwissen verfügt. So war es auch für uns spannend zu hören, dass Herr Dr. Butt als junger Mann bei der Stadtarchäologie in Göttingen seinen Zivildienst abgeleistet hat.
Doch zurück zur Sassenburg: Auch im Grabenkopf wurden zunächst die Verfüllschichten entnommen, um herauszufinden, aus welchem Material die torfige Mulchschicht an der Grabensohle besteht. Nach wenigen geübten Handgriffen war alles erledigt und der Grabungsschnitt war abgeschlossen. Sodann konzentrierten wir alle Kräfte auf den letzten Untersuchungsabschnitt zwischen den Grabenköpfen. Doch trotz mehrmaligen Putzens des Planums zeigten sich keine eindeutigen Strukturen. Eher scheint das Gelände hier abgetragen und vom Pflug überprägt. Aber ganz am südlichen Ende der Untersuchungsfläche deutet sich der zweite Grabenkopf an – Potential für kommende Nachforschungen!
Mit vereinten Kräften schaffen wir auch die letzten Meter.
Nicht nur das Wetter spielt mit. Die Arbeit geht super voran, denn mittlerweile greift jede Hand in die andere und das Team ist perfekt eingespielt. Die Kunst bestand daher heute vor allem darin, dass die Dokumentationsarbeiten mit den Grabungen schritthalten konnte.
Die unter dem Wall verborgenen Strukturen mit den vorgeschichtlichen Funden entziehen sich bislang einer eindeutigen Interpretation. Nach einem gründlichen Flächenabtrag und behutsamen Feinputz deuteten sich aber einzelne Einheiten ab, von denen die ersten bereits untersucht werden konnten. Eine Besonderheit ist eine tiefe Grube, die sich unter den gestern geborgenen Keramikscherben älterer Machart abzeichnet.
Was ist wichtig, was nicht? Ein Blick auf den „Wallschnitt“ aus der Drohnenperspektive.
In dem mittlerweile fast zwei Meter tiefen Abschnitt im Grabenkopf mussten die Hauptprofile, die über den Verlauf des Grabens Auskunft geben, fotografiert, beschrieben und eingemessen werden. Der eigenwillige Einbau unterhalb der Grabensohle wurde aufwändig dokumentiert, damit davon ein dreidimensionales Modell angefertigt werden kann. Hoffentlich sind die über 100 Fotos, die für die Berechnung dieses Modells notwendig sind, auch scharf geworden. Denn nach den Fotoarbeiten wurden die einzelnen Bestandteile geborgen, verpackt und für naturwissenschaftliche Untersuchungen präpariert. Insbesondere von dem Holz erhoffen wir uns interessante Zusatzinformationen.
Nach der Dokumentation werden die Einzelteile der Konstruktion geborgen….
… und präsentiert! Hier ein sogenannter „Windkanter“ von interessanter Form.
Östlich davon bestätigt sich die Vermutung, dass der Grabenkopf bis auf die höchsten Punkte der Düne heranreichte und eine rundliche Form hatte. Doch auch hier sind neue Fragen hinzugekommen. Denn unterhalb der Grabenverfüllung zeigt sich eine deutliche Eintiefung, die wir uns im Moment noch nicht richtig erklären können. Handelt es sich um eine Baugrube, die für die Errichtung des Wall-Graben-Systems eine Rolle spielte und ziemlich bald nach der Fertigstellung des Grabens wieder verfüllt wurde?
Und auch im großen Schnitt zwischen den Grabenköpfen haben sich bislang keine eindeutigen Befunde ergeben. Einzelne, kleinere Verfärbungen deuten Pfostenstellungen an, ähnlich wie die, die wir auf der Erdbrücke aufgedeckt haben. Hier müssen die Profile zeigen, ob wir tatsächlich richtig liegen.
Viel zu tun also, aber der Großteil ist geschafft! Jetzt heißt es, die Details zu entschlüsseln.
Das Grübeln über die archäologischen Befunde geht weiter.
Trotz Regen- und Gewitterwarnung war heute wieder mächtig was los an der Sassenburg. Die Untersuchungen am Wallschnitt dauern an, denn unterhalb der verbrannten Kastenkonstruktion liegt offenbar noch eine ältere Nutzungsphase verborgen. Zahlreiche Keramikscherben älterer Machart belegen ein weiteres Mal, dass die Düne in der Alleraue mehrfach aufgesucht worden ist und die Menschen ihre Spuren im Sand hinterlassen haben. Größere Verfärbungen zeichnen sich ab, die in den verbleibenden Tagen gründlich untersucht werden müssen. Mal sehen, was da noch auf uns zukommt.
Scherben aus Verfärbungen unterhalb der frühmittelalterlichen Kastenkonstruktion.
Unterdessen laufen die Arbeiten am Grabenkopf auf Hochtouren, um diesen Untersuchungsabschnitt möglichst bald abschließen zu können. Doch die Sassenburg hält das Team auch an dieser Stelle weiter in Atem. Eine unscheinbare Verfärbung unterhalb der letzten Verfüllschicht des Grabens entpuppte sich bei genauer Betrachtung als ein Einbau in den Sand, dessen Funktion wir noch nicht ganz genau erklären können. Vielleicht diente die einfache Konstruktion aus einer kurzen Holzbohle und mehreren Steinen dazu, ansteigendes Grundwasser abzuhalten, und dadurch den Graben zu stabilisieren. Doch für eine eindeutige Interpretation ist es noch viel zu früh, denn wir wissen noch nicht einmal, wie tief dieser Einbau nach unten reicht. Hier werden wir zwar noch weitergraben müssen, doch allmählich nähern wir uns dem Grundwasser, sodass die Bedingungen für eine saubere Dokumentation nicht einfacher werden dürften.
Auf der Grabensohle fand sich eine rätselhafte Konstruktion aus mehreren Steinen und einer kleinen Holzbohle. Die Funktion ist noch nicht klar.
Und weil dass alles noch nicht genug ist, haben wir heute einen weiteren Grabungsschnitt angelegt, um die erhoffte Torsituation zumindest in Ansätzen zu erfassen. Vielleicht schaffen wir es ja noch, den Zugangsbereich näher zu lokalisieren. Doch dazu muss auch das Wetter in den kommenden Tagen mitspielen.
Endlich wieder graben! Gestärkt und voller Elan ging es nach dem „Tag der offenen Grabung“ am Samstag direkt weiter. Bei aktuell vier offenen Untersuchungsflächen kommt allerhand Dokumentationsarbeit zusammen. Außerdem müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht verzetteln. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn jeder Fund, jede Beschreibung, jede Erdprobe bekommt ein eigenes Datenblatt, damit die Informationen auch nach der eigentlichen Ausgrabung noch nachvollziehbar und für eine wissenschaftliche Auswertung zu gebrauchen sind.
Die Dokumentation geht voran.
Im Wallschnitt liegen in den ungestörten Bereichen weitere Hölzer, die sich an den bekannten Wallverlauf anbinden lassen. An anderer Stelle sind die Befundstrukturen weniger eindeutig. Hier ist behutsames Vorgehen notwendig, um nicht vorschnell Details zu übersehen.
Die neuen Holzbefunde im Wallschnitt fügen sich überwiegend in das bekannte Bild.
Am mutmaßlichen Abschnittsgraben ganz im Osten konnten die Arbeiten so gut wie abgeschlossen werden. Die markante Vertiefung ist jedoch am ehesten auf Aufforstungsarbeiten für die Bepflanzung der Düne zurückzuführen, denn die erfassten Erdschichten scheinen im vermuteten Grabenbereich abgetrennt und gestört zu sein. Ein konkreter Graben ist nicht zu erkennen. Weitere Keramik- und Feuersteinfunde belegen jedoch die intensive Nutzung des Areals in vorgeschichtlicher Zeit.
Auch am Grabenkopf stehen die Grabungsarbeiten kurz vor dem Ende. Die Grabensohle ist erfasst. Sie zeichnet sich durch ein ca. 30 cm mächtiges Torfpaket aus, das durch verrottete Pflanzen- und Holzreste in der Grabenverfüllung entstanden ist. Genaue Informationen darüber, um welche Pflanzen es sich dabei handelt, erhalten wir jedoch erst nach der Grabung durch eine botanische Analyse.
Auch abends geht die Arbeit weiter: Funde werden in der Unterkunft sortiert und „verzettelt“.
Soweit sind wir im Umfeld des Grabens jedoch noch nicht. Die Suche nach dem Zugang dauert an. Hoffnung macht ein großer Befund, der vielleicht auf einen mächtigen Pfosten zurückgeht. Weitere Vertiefungen in der Umgebung könnten dazugehören. Doch um das herauszubekommen, bedarf es noch einiges an Schaufelarbeit. In wenigen Tagen wissen wir mehr und wir werden berichten.
Im Kavalierhaus folgt ein Jubiläum auf das andere. Im vergangenen Jahr feierte EMMA – Museumswohnung im Kavalierhaus das 25jährige Bestehen. Und in diesem Jahr arbeiten die „Gartenfreunde Kavalierhaus-Garten“ seit einem Vierteljahrhundert gemeinsam am Erhalt von Emma Wredes Garten. Die Gartenfreunde sind von Beginn an eine Arbeitsgemeinschaft des Museums- und Heimatvereins. Im Laufe der 25 Jahre haben sich viele helfende Gartenfreunde und vor allem auch Gartenfreundinnen mit viel Enthusiasmus und manchmal auch mit Rückenschmerzen dieses Kleinods in der Stadt angenommen.
Ein gärtnerisches Kleinöd mitten in der Stadt (Foto: M. Seth).Weiterlesen →
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