Aktenzeichen XY… ungelöst: Archäologische Methoden in Cold Case-Ermittlungen

Am Dienstag, den 12. November 2024, 19 Uhr, folgt ein weiterer Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Der Archäologe Dr. Mario Pahlow vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Lüneburg, berichtet über den Einsatz von archäologischen Methoden in polizeilichen Cold Case-Ermittlungen. Der Veranstaltungsort ist die Kulturstätte „Alte Schule“ in Neudorf-Platendorf (Hauptstraße 83, 38524 Sassenburg).

„Cold Cases“ sind in jüngster Zeit durch unzählige Fernsehserien, Podcasts und Medienberichte bekannt geworden. Dabei ist der Begriff in Deutschland gar nicht fest definiert. Die Polizei in Niedersachsen versteht unter einem Cold Case allgemein einen ungelösten Mordfall oder ein ungelöstes Tötungsdelikt. Aber auch ungeklärte Vermisstenfälle, bei denen mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Tötungshintergrund auszugehen ist, werden als Cold Cases betrachtet.

Der Referent Dr. Mario Pahlow bei der Suche auf dem Grundstück des sogenannten Göhrde-Mörders (Foto: M. Pahlow, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Lüneburg).

Wie in der Archäologie entwickeln sich auch in der Polizeiarbeit immer neue Untersuchungsmethoden, die zu neuen Ergebnissen führen können. Vor 50 Jahren waren Möglichkeiten wie DNA-Untersuchungen noch vollkommen undenkbar, gehören heute hingegen zum Grundwerkzeug der Spurensicherung. Wenn neue Methoden Chancen bieten, solche Cold Cases aufzuklären, wird die Akte wieder geöffnet und die Ermittlungen neu aufgenommen. Auch neue Köpfe mit ausreichend zeitlichem Abstand zum Geschehen können zu Ermittlungserfolgen führen, die unmittelbar nach der Tat nicht möglich waren.

Die Ermittler greifen bei Ihrer Arbeit in jüngster Zeit sehr gerne auf das Potential der Archäologie zurück, die mit ihren Geländemethoden und beinahe 200 Jahren Ausgrabungserfahrung wertvolle Hilfe bieten kann. Die Polizeidirektion Lüneburg hat für die Cold Case-Ermittlungen eine eigenständige Ermittlungsgruppe ins Leben gerufen, die eng mit der Bezirksarchäologie Lüneburg zusammenarbeitet und das Know-how der Archäologie in zahlreichen Fällen nutzen konnte. In dem Vortrag werden einige interessante, teilweise prominente Ermittlungen vorgestellt, in denen die Archäologie unterstützend mitgewirkt hat.

Der Eintritt zu den Vorträgen, die von der Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Museums- und Heimatvereins Gifhorn e.V. organisiert werden, ist wie immer frei.

Der Zugangslink zur Zoom-Übertragung lautet:

https://us06web.zoom.us/j/8449614465?pwd=ms3b8uSQnP0eB4oelu5dNDSF1ij9ix.1&omn=84992684306

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