Bei sommerlichen Bedingungen ging es am zweiten Tag heiß her. Im Osten kamen die nächsten Pfosten zum Vorschein. Mittlerweile zeichnet sich eine lineare Anordnung ab. Ob sie sich zu der erhofften Torsituation rekonstruieren lässt, wird sich hoffentlich in Kürze zeigen. Dasselbe gilt für den südlichen Graben. Dieser verbirgt sich bislang noch im Boden und wartet weiterhin darauf, entdeckt zu werden. Es bleiben also noch Fragen offen, aber das ist für den zweiten Tag auch völlig in Ordnung. Dafür haben wir aus dem nahen Umfeld die erste Keramikscherbe der Saison bergen können. Sie gehört – wie die Feuersteinartefakte wohl auch – zu einer älteren, eventuell steinzeitlichen Besiedlungsphase auf der Allerdüne.
Die Erkundung des westlichen Walldurchganges gestaltet sich ebenfalls komplex, weil verschiedene relevante Bodenstrukturen beachtet werden müssen. Zwar deutet sich an den Wallprofilen ein Absatz an, der durch einen jüngeren Bodeneingriff erfolgt sein könnte. Doch sicher können wir darüber nicht sein. Beim Abgraben kommen in den besser erhaltenen Randbereichen zudem die ersten verkohlten Balken zutage, die wir in den Vorjahren bereits mehrfach beobachtet haben. Sie bilden die eigentliche Wallkonstruktion. Sollten sich diese Balken unterhalb des heutigen Durchganges zeigen, wäre dies ein Indiz für dessen jüngeres Alter, und er wäre als weiterer Eingang zur ursprünglichen Sassenburg auszuschließen. Denn einen Zugang hätte man wohl sicherlich nicht nachträglich durch einen aufwendig konstruierten Wall gebaut.
Oder vielleicht doch? Wir finden es sich bestimmt bald heraus.