Auch der zweite Tag der diesjährigen Grabung brachte einige Überraschungen mit sich. Vom Schnitt an der Erhebung östlich außerhalb des Ringwalles liegen noch keine klaren Ergebnisse vor. Hier heißt es daher: Weitergraben! Parallel zu den laufenden Arbeiten wurde noch ein weiterer Schnitt auf der Kuppe der Erhebung geöffnet. Es ist davon auszugehen, dass am morgigen Tag die archäologisch interessanten Schichten erreicht werden.
Es ist schon fast Tradition, dass wir am ersten Grabungstag mit Vermessungsproblemen zu tun haben (siehe Blogeinträge von 2021 und 2022). Gestern haben wir das an dieser Stelle zwar nicht eigens erwähnt, aber es war mal wieder so. Dadurch bedingt mussten wir den Schnitt im vermeintlichen Eingangsbereich etwas anpassen, um die alten Grabungsgrenzen besser zu erwischen. Das hat uns heute etwas aufgehalten. Die Mühe wurde jedoch belohnt: Beim Abtiefen für das erste Planum kam im mittleren Bereich des Schnittes ein Eisenfund zum Vorschein, bei dem es sich um ein mittelalterliches Messer handeln könnte. Sicher lässt sich das aber erst nach einer professionellen Reinigung und Restaurierung sagen.
An Befunden sind in dem Abschnitt wiederum Spuren der aus den Vorjahren bekannten Kastenkonstruktion nachweisbar. Die Fotodokumentation konnten wir glücklicherweise gerade noch mit dem Einsetzen eines heftigen Regenschauers abschließen. Ungeklärt bleibt jedoch vorerst die Funktion der bereits am Vortag aufgedeckten Pfostenbefunde. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch in diesem Jahr immer wieder Feuersteinartefakte auftauchen, die vermutlich aus der Jungsteinzeit (Neolithikum) stammen. Für den morgigen Tag freuen wir uns auf noch (!) besseres Wetter, weniger Regen und weitere interessante Befunde.