Nach dem erfrischenden Feierabend des vergangenen Tages ging es heute auf der Sassenburg wieder heiß her.
Im nördlichen Grabungsschnitt lag der Fokus auf einem neuen Planum in Richtung Wallinnenseite. Das Ende der verkohlten Hölzer scheint nun allmählich erreicht. In nahezu einem Meter Tiefe zeichnen sich die verkohlten Balken nur noch sehr schwach ab. Ein neues Detail kam jedoch hinzu. Offenbar hat man den lockeren Dünensand, auf dem der Wall errichtet wurde, mit dünneren Hölzern, Ästen und Zweigen ausgelegt, um den ansonsten lockeren Baugrund zu stabilisieren.
Auch in den beiden geöffneten Abschnitten im Zentrum sind die fundführenden Schichten offenbar vollständig erfasst. Mehrere rechteckige, dunkle Verfärbungen deuten ehemalige Pfostenstellungen an. Jedoch sind auch diese nur wenige Zentimeter tief erhalten. Offenbar ist bei den Aufforstungsarbeiten ein erheblicher Teil der mittelalterlichen Oberfläche abgetragen worden. Da wir aus dem Vorjahr jedoch wissen, dass in tieferen Schichten steinzeitliche Funde zu erwarten sind, wird noch einmal genau überprüft, wie es unter der mittelalterlichen Kulturschicht aussieht.
Der Duft von Paraloid zog auch heute wieder über die Grabungsfläche. Weitere Hölzer wurden im östlichen Schnitt fixiert und geborgen, um anschließend die tieferen Lagen zu erfassen. Immer deutlicher kristallisiert sich die Struktur und Lage der Kastenkonstruktionen heraus. Weitere Verfärbungen geben immer mehr Hinweise auf die Ausrichtung der verbauten Hölzer. Zumindest im oberen Bereich sind diese durch den Brand jedoch auch verstürzt. Einige liegen kreuz und quer, was die Freilegung und Dokumentation natürlich entsprechend aufwendig gestaltet.
Darüber hinaus sind in allen Schnitten mehrere größere Scherben aus dem frühen, aber auch aus dem späten Mittelalter aufgetaucht. Diese werfen immer mehr die Frage auf, bis in welchen Zeitraum die Sassenburg genutzt wurde. Wissbegierig auf die Antwort, geht es morgen weiter auf der Sassenburg.