Es geht weiter mit der Grabung an der Sassenburg! Die Ergebnisse vom letzten Jahr werden in zwei neuen Untersuchungsflächen weiterverfolgt und präzisiert. Doch zunächst galt es die Grundlagen für die kommenden vier Wochen zu legen. Konkret hieß das, den Bauwagen einzuräumen, das Grabungszelt zu errichten und vor allem den schulterhohen Farn sowie einige mittlerweile umgestürzte Bäume zu beseitigen, damit ersichtlich wird, wie es unter dem dichten Bewuchs um die Sassenburg bestellt ist.
Die dadurch freigelegten Flächen knüpfen an die Grabungsschnitte vom letzten Jahr an. Einerseits wird im Norden der Wallschnitt auf den Innenbereich erweitert, um Aussagen über eine mögliche Bebauung zu treffen. Damit einhergehend sollen Fragen zur Nutzung der Anlage nachverfolgt werden. Andererseits steht im Ostbereich die konkrete Konstruktion des Wallaufbaus im Fokus.Hierfür werden die verkohlten Balkenlagen, die in der vergangenen Kampagne eine Datierung der Sassenburg in das ausgehende 10. Jahrhundert ermöglicht haben, großflächig freigelegt.
Neben bekannten Gesichtern von der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft des MHV Gifhorn setzt sich das Grabungsteam auch in diesem Jahr wieder aus Studierenden der Uni Leipzig zusammen, die größtenteils ihre ersten praktischen Erfahrungen auf einer archäologischen Ausgrabung sammeln. Für sie galt es heute die Grundlagen der Vermessungstechnik mittels GPS und Tachymeter-Totalstation kennenzulernen, um die Ergebnisse der kommenden Tage zentimetergenau zu dokumentieren. Zum Abschluss kam eine Drohne zum Einsatz. Mit ihr wurden Geländeaufnahmen der freigelegten Flächen aufgenommen, damit ein digitales Modell des Oberbodens erstellt werden kann.
Der erste Tag – zugleich spannend als auch anstrengend – macht in jedem Fall Lust auf mehr. Es bleibt abzuwarten, welche Geheimnisse die Sassenburg diesmal preisgibt.
Wie im letzten Jahr wird an dieser Stelle wieder über alles Wesentliche informiert – und das Tag für Tag.