Die zweite Woche ist so gut wie vorüber und obwohl wir täglich mehr Informationen über den Aufbau der Sassenburg erhalten, ergeben sich doch auch immer wieder neue Fragen.
So wird bei der anstehenden Dokumentation der Hauptprofile im Nordbereich der Fokus auf den Wallaufbau gerichtet. Allerdings sind die freigelegten Befunde hier noch nicht endgültig zu bestimmen. Insbesondere die dunklen Eintiefungen, die sich bereits im Planum als parallele Streifen angedeutet haben, müssen hinterfragt werden. In Ihnen liegen zwar ebenfalls einige größere Holzkohlebrocken und Feuersteinabschläge – allerdings keine Hölzer wie im Ostwall. Mutmaßlich ließen die Bodenverhältnisse an dieser erhöhten Stelle keine Holzerhaltung zu.
Im östlichen Schnitt konnten indes erneut Hölzer festgestellt werden. Bei der heute begonnen Freilegung des Außenbereichs – sozusagen zwischen Wallkuppe und Graben – kam bereits wenige Zentimeter unter der aktuellen Geländeoberfläche ein weiteres verkohltes Holz zutage. Auffällig ist, dass auch dieses dem Verlauf des Walles folgt und nicht etwa quer zur Wallkuppe ausgerichtet ist. Möglicherweise wurde bei der Errichtung des Walles zu seiner heutigen Form verkohltes Material entlang einer bereits bestehenden Anhöhe eingebracht. Ob dabei aber die verbrannten Überreste einer älteren Anlage für den Umbau zu einer jüngeren Befestigung genutzt wurden, oder aber ein einmaliges Ereignis dahinter steht, wird sich hoffentlich in den nächsten Tagen feststellen lassen.
Im Grabenbereich wurde derweil die Dokumentation der im Untergrund steckenden Hölzer fortgesetzt, sodass morgen die weitere Freilegung und eventuell die Bergung erfolgen kann. Auch dieser Befund wirft nach wie vor Fragen auf. Einige der Hölzer wirken wie Baumwurzeln, andere erinnern an bearbeitete Rundhölzer (Staketen). Eine genaue Ansprache kann jedoch erst nach der Bergung erfolgen. Im Anschluss daran, wird sich dann ergeben, ob in tieferen Lagen noch mehr Befunde auftreten.