Der zweite Tag der Grabungskampagne begann noch einmal mit weiterem Freiräumen der Grabungsflächen und viel Zupfarbeit aufgrund von Wurzelfilz, insbesondere bei den gestern als Fahrspuren eingeschätzten Vertiefungen in Schnitt 2. Doch schnell wurde es auch schon wieder aufregend, denn sowohl in Schnitt 1 als auch in Schnitt 2 konnten bereits erste Funde gemacht werden. In beiden Schnitten fand sich an mehreren Stellen Holzkohle und in Grabungsschnitt 2, der über einen Grabenabschnitt hinwegreicht, ein Silex sowie ein faustgroßer brandrissiger Feldstein. Da der feinsandige Boden ansonsten vollkommen steinfrei ist, dürften diese Objekte von Menschenhand an ihren Fundort gelangt sein!
Nach dem Frühstück gab es eine Einführung in die Arbeit mit dem Tachymeter. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten bei der Datenübertragung zwischen dem Gerät und dem Computer lief die weitere Vermessung problemlos. So war es allen möglich, das gelernte Wissen im Umgang mit dem Tachymeter direkt praktisch anzuwenden, indem die Grabungsschnitte und Funde vermessen und in Grafiken bzw. Vermessungskarten eingefügt wurden. Des Weiteren wurde auch ein Höhennivellement der Grabungsschnitte angefertigt und die beiden Grabungsflächen noch einmal verlängert.
Danach war es Zeit, um mit der eigentlichen Ausgrabungstätigkeit zu beginnen: Dazu wurden auf den nun in Gänze freigeräumten Grabungsflächen zunächst Planums- und Profilschnitte mit Schnüren und Nadeln abgesteckt. Danach ging es weiter mit dem feinschichtigen Abtrag der ersten Bodenschichten, was in den nächsten Tagen fortgesetzt wird. Diese Arbeit wird uns stetig tiefer führen und uns hoffentlich noch viele weitere spannende Funde bescheren!
Erkenntnisse des Tages: Vermeintliche Fahrrinnen entpuppen sich bei der Gesamtbetrachtung des Geländes anhand von Laserscans als Spuren vom Tiefenpflug. Und: das Arbeiten auf der Fläche macht ohne Farn viel mehr Spaß.