Musik aus der Zeit von Herzog Franz in der Gifhorner Schloss-Kapelle

Nur zehn Jahre regierte Franz von Braunschweig-Lüneburg das Herzogtum Gifhorn, in dieser Zeit ließ er die Kapelle des Schlosses Gifhorn bauen. Sie wurde im Jahr 1547 fertiggestellt. Ein ganz besonderes Konzert in dieser Kapelle bietet der Musiker Ralf Thomas am Sonntag, 3. März, um 17 Uhr: er lädt zu einer musikalischen Zeitreise in die Renaissance ein. Ausgewählt hat er ausschließlich zeitgenössische Stücke von Komponisten, die Herzog Franz gekannt hat oder denen er persönlich begegnet sein könnte. Dazu zählen Martin Luther, Ludwig Senfl, Heinrich Isaak und Johann Walter.

Begleitet wird Thomas von dem Gifhorner Ensemble für alte Musik, weiteren Gastmusikern und begleitenden Sängerinnen und Sängern sowie einem kleinen Kinderchor. Zu Gehör kommen verschiedene Renaissanceblockflöten und Gambe. Insgesamt werden knapp 20 Künstlerinnen und Künstler vor dem Altar der Kapelle auftreten.

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Die Siedlung des Königs? Aktuelle Forschungen zur Bronzezeit am Königsgrab von Seddin

Am Dienstag, den 13. Februar 2024, 19 Uhr, folgt der letzte Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“. Der Archäologe Dr. Immo Heske vom Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen berichtet über aktuelle archäologische Untersuchungen im Umfeld der bedeutendsten Grabanlage der jüngeren Bronzezeit im nördlichen Mitteleuropa, dem sogenannten Königsgrab von Seddin. Der Veranstaltungsort ist der Rittersaal im Schloss Gifhorn.

Mit dem Fundort Seddin in der Prignitz sind für die jüngere Bronzezeit in Mittel- und Nordeuropa herausragende archäologische Funde verbunden. Besonders das Inventar aus dem monumentalen Grabhügel des sagenhaften „König Hinz“ mit seinen zahlreichen Bronzebeigaben liefert eine entscheidende Grundlage für Überlegungen zu den internationalen Beziehungen von hochrangigen Personen in ihrem europäischen Kontext. Seit dem Jahr 2015 unternimmt das Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen unter der Leitung von Dr. Immo Heske Prospektionsgrabungen im Umfeld des Großgrabhügels. Die bisher freigelegten Befunde umfassen Pfostenstrukturen, Siedlungsgruben und eine Vielzahl an Gar- oder Feuergruben. Die absoluten Datierungen und das Fundmaterial lassen ein ausgedehntes facettenreiches Siedlungsareal des 10. bis 8. Jh. v. Chr. vermuten.

Freilegung eines jungbronzezeitlichen Gefäßes (Foto: I. Heske, Sem. UFG Göttingen).
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Feuergruben, Burgen und Schlüsselhaken: Ausgrabungen und Neuentdeckungen im Landkreis Gifhorn – ein Rückblick auf das Jahr 2023

Der Beginn eines neuen Jahres ist stets ein guter Anlass, auf Vergangenes und Erreichtes zurückzublicken. Der traditionelle Jahresrückblick der Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn richtet das Augenmerk wie immer auf die archäologischen Neufunde und Entdeckungen, die im Laufe des vergangenen Jahres ans Tageslicht gekommen sind. Was wurde im Jahr 2023 gefunden? Was erzählen uns die Neufunde über die Geschichte unserer Region? Und wie lässt sich das alles in einen größeren Kontext einordnen?

Archäologische Sondagen im Neubaugebiet Neubokel-Rehbohm, Stadt Gifhorn (Foto: Kreis- und Stadtarchäologie).
Schlüsselhaken mit der Darstellung der Heiligen Margarethe (Foto: Kreis- und Stadtarchäologie).

Themen des diesjährigen Vortrags sind unter anderem zwei fast 500 Jahre alte Eichenstämme aus Lüben bei Wittingen, rätselhafte Feuergruben bei Weddersehl und Grabungsergebnisse aus dem Neubaugebiet „Rehbohm“ in Gifhorn-Neubokel. Der Referent Dr. Ingo Eichfeld gibt einen Einblick in die neuesten Forschungen zur frühmittelalterlichen Ringwallanlage Sassenburg und an vergleichbaren Befestigungen im Landkreis Gifhorn. Ein weiteres spannendes Kapitel bilden die Neufunde, die von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in dem geplanten Neubaugebiet Kirchsteig in Brome entdeckt worden sind, sowie andere archäologische (Zufalls-) Entdeckungen. In diesem Jahr reicht das Spektrum von vorgeschichtlichen Schmuck- und Trachtbestandteilen aus der Bronze- und Eisenzeit über Gewandschließen der ersten Christen bis hin zu einem besonderen Schlüsselhaken der frühen Neuzeit. Es ist für jede(n) etwas dabei.

Der Vortrag findet am Dienstag, 9. Januar, um 19 Uhr im Rittersaal des Schlosses Gifhorn statt. Der Eintritt zu der Veranstaltung, die von der Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Museums- und Heimatverein Gifhorn e.V. organisiert wird, ist wie immer frei. Spenden für die Archäologische Arbeitsgemeinschaft sind willkommen!
Der Vortag wird auch per Zoom übertragen. Der Zugangslink lautet:

https://us06web.zoom.us/j/8449614465?pwd=ZGV5MFJZL2dSYUVGUlFBdEJETjZ5QT09

Programm der Geowissenschaftlichen AG Gifhorn für das Jahr 2024

Stand: Mittwoch, 13.03.2024, 14.20 Uhr

Bis Freitag, 19.01.2024, wurden weitere Informationen zu den nächsten Vorträgen Workshops und Exkursionen eingepflegt. Weiterhin wurde eine Erreichbarkeit zur Anmeldung der Aktionen von K. Dyck hinterlegt. Und zuletzt wurde der Hinweis 1 aktualisiert.

Hinweis 1: Der Termin für das Goldwaschen für Kids im August wird ersatzlos gestrichen. Es wird ausdrücklich auf den themengleichen Termin am 02.07.2024 hingewiesen.

Hinweis 2: Die Exkursion am 10.04.2024, Grasleben, ist bereits ausgebucht.

Hallo, lieber Freundeskreis der Geowissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft,

nach langer Zeit mit stark eingeschränkten Aktivitäten treffen wir uns am 12. März 2024 und nehmen unsere regulären Veranstaltungen wieder auf. Wir würden uns freuen, wenn unser umfangreiches und abwechslungsreiches Programm für 2024 auf reges Interesse stößt und danken allen Beteiligten für ihre Unterstützung. Unsere Veranstaltungen sind für alle Interessenten offen und Gäste sind immer herzlich willkommen! Viel Spaß beim Lesen unserer Veranstaltungsankündigungen.

Rainer Bartoschewitz

Suche nach Fossilien des Unter-Campan (Alter etwa 80 Mio. Jahre) auf dem „Grund des Oberkreide Meeres“ in der Gemeinde Vordorf.

Fossilien dieser Fundstelle sind im Naturhistorischen Museum in Wien ausgestellt. Kammerrath Grotrian (Braunschweig) teilte Director Hörnes (K.K. mineralogisches Hof-Cabinet Wien) folgendes zu diesem Fundort mit (Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 13. Bd., Jahrg. 1863, Heft II, S. 40):  „Die Fundstätte befindet sich bei Vordorf, im königl. hannoverschen Amtsbezirke Gifhorn, zwei Stunden nördlich von der Stadt Braunschweig, in einer flachen Gegend, die von Haide- und Moorstrecken durchzogen, mit ihren Raseneisensteinen, Diluvialmassen und erratischen Geschieben vollständig den Charakter der norddeutschen Ebene an sich trägt. So wenig diese Gegend einen landschaftlichen Reiz besitzt, so wenig bietet sie im Allgemeinen dem Geologen. Dennoch vermag ein Gegenstand die Aufmerksamkeit zu fesseln und das ist die obere Kreide, welche aus dem Schuttlande sporadisch hervortritt, und in Folge von Aufgrabungen behufs der Mergelgewinnung für die Landwirthschäft, einen vortrefflichen Einblick gestattet. Die festeren Kreidekalkschichten fanden früher Verwendung als Chaussee-Baumaterial; indessen ist ein für diesen Zweck angelegter Steinbruch längst ausser Betrieb.“

Vorträge:

Treffen: Historisches Museum Schloss Gifhorn um 19.00 Uhr

12.03.24: Der Wohlen-Berg Komplex – eine Stauchmoräne: Dr. V. Plack: Infos: s. unten
14.05.24: Kataster der Geschiebe-Funde im Landkreis Gifhorn: R. Bartoschewitz: Infos s. unten
13.08.24: Sedimente des Harzer Bergbaus im Landkreis Gifhorn: B. Noltemeyer
08.10.24: Fundstellen, Ausrüstung, Methoden und Bestimmung – Möglichkeiten der Erkenntnisgewinnung für (Hobby-) Geologen: K. Dyck
10.12.24: Sedimentärgeschiebe im Landkreis Gifhorn: Dr. A. Popp

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Einladung zur Jahresabschluss-Veranstaltung am 1. Dezember 2023

Zur Zeit läuft im Historischen Museum im Schloss die Sonderausstellung
„Die Gifhorner Welfen Alte und neue Welten in unruhiger Zeit“.

Margarethe, die Hofdame der Herzogin Klara, wird Sie durch die Ausstellung führen und Ihnen Spannendes aus einer unruhigen Zeit erzählen. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen mit hoffentlich toller Aussicht auf Gifhorn im Café Weitblick im Mühlenquartier.

Der Ablauf ist wie folgt geplant:

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War Karl der Große im Jahr 804 in Holdenstedt? Der Raum Uelzen im späten 8. und 9. Jahrhundert aus archäologisch-historischer Perspektive

Am Dienstag, den 14. November 2023 um 19:00 Uhr berichtet der Uelzener Stadt- und Kreisarchäologe Dr. Mathis Hensch über den Raum Uelzen im späten 8. und 9. Jahrhundert. Der Vortrag findet im Hotel „Zur Linde“, Hindenburgstraße 2, Hankensbüttel im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ statt.

„Tag des offenen Denkmals“ auf der Ausgrabung an der Wall-Graben-Anlage „Römerschanze“ bei Holdenstedt (Foto: Stadt- und Kreisarchäologie Uelzen).

Die geostrategische Lage des Gebiets um Uelzen begünstigte ein verstärktes Engagement fränkischer Herrschafts- und Amtsträger. Schon in den Sachsenkriegen Karls des Großen wurde dem Bardengau, also im Wesentlichen den heutigen Landkreisen Lüneburg und Uelzen, durch die Franken offenbar eine besondere politisch-administrative und zeitweise wohl auch militärische Bedeutung beigemessen. So hielt sich Karl der Große zwischen 780 und 799 mehrfach zu militärischen Unternehmungen, aber auch zu politischen Verhandlungen im Bardengau auf, wobei insbesondere Bardowick als zentraler Platz in diesem Teil Sachsens sichtbar wird.

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Besuch der Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg und des Barockgartens sowie des Kleinen Schlosses in Blankenburg am 30. September 2023

Morgens um 9 Uhr ging es bei Sonnenschein von Gifhorn aus mit einem Reisebus in Richtung Blankenburg los. Als Route haben wir die landschaftlich schöne Strecke über Brauschweig, Wolfenbüttel, Roklum, am Grenzdenkmal Hessendamm vorbei, durch Hessen nach Derenburg gewählt. Als Einstimmung auf die Besichtigung der Glasmanufaktur Harzkristall ging Heinz Gabriel während der Fahrt auf die zahlreichen Funde, die bei der archäologischen Baubegleitung während der Erdarbeiten auf dem ehemaligen Grundstück der Gifhorner Glashütte entdeckt wurden, ein. Denn im Jahr 2023 wäre die Gifhorner Glashütte, die bis 1960 produziert hat, 150 Jahre alt geworden. Sie war berühmt für die Herstellung von Parfümflakons und Tintenfläschchen. Vor dem 1. Weltkrieg zählte sie zu den wichtigsten Arbeitgebern in Gifhorn.

Grund genug, um aus Anlass dieses Jubiläums die Glasmanufaktur HARZKRISTALL in Derenburg bei Blankenburg zu besuchen. Als Teil der Gerhard-Bürger-Stiftung ist es eine der letzten aktiven Glashütten Deutschlands, die sich vorgenommen hat, das traditionelle Handwerk der Glasmacherkunst zu erhalten. Angekommen in Derenburg hatten die 30 Teilnehmenden zunächst Gelegenheit zu einem ausgiebigen Bummel durch die Ausstellungs- und Verkaufsräume der Glasmanufaktur Harzkristall. In einem geführten Rundgang wurden die Entstehung und Verarbeitung des Rohstoffs Glas, einer der ältesten Rohstoffe, eindrucksvoll vermittelt. Eng damit verbunden wurde die Geschichte der Glasmanufaktur bis zur aktuellen Produktion vermittelt. Hautnah konnte die Herstellung mundgeblasener Glasprodukte erlebt werden. Eindrucksvoll ist auch der größte gläserne Globus der Welt.

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Der römische Münzschatz von Filsum. Die Wiederentdeckung einer Entdeckung

Mit dem Herbstbeginn startet die Vortragsreihe „Archäologie im Landkreis Gifhorn und Umgebung“ in eine neue Saison. Wie in der Vergangenheit werden die Veranstaltungen wieder an wechselnden Orten durchgeführt. Zusätzlich werden die Vorträge auch per Zoom im Internet übertragen (Link siehe unten). Der erste Vortrag findet am Mittwoch, den 4. Oktober, um 19 Uhr, in der „Alten Schmiede“ in Wahrenholz (Hauptstraße 47, 29399 Wahrenholz) statt. Der Archäologe Dr. Jan F. Kegler vom Archäologischen Dienst der Ostfriesischen Landschaft aus Aurich präsentiert den ersten römischen Münzschatz, der seit über 100 Jahren im Raum Ostfriesland entdeckt worden ist.

Baggerarbeiten und Detektorprospektion. Tiefpflugspuren zeugen von der massiven Zerstörung des Untergrundes (Foto: Jan F. Kegler/Ostfriesische Landschaft).
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Jubiläumsfest im Kavalierhaus-Garten

Im Kavalierhaus folgt ein Jubiläum auf das andere. Im vergangenen Jahr feierte EMMA – Museumswohnung im Kavalierhaus das 25jährige Bestehen. Und in diesem Jahr arbeiten die „Gartenfreunde Kavalierhaus-Garten“ seit einem Vierteljahrhundert gemeinsam am Erhalt von Emma Wredes Garten. Die Gartenfreunde sind von Beginn an eine Arbeitsgemeinschaft des Museums- und Heimatvereins. Im Laufe der 25 Jahre haben sich viele helfende Gartenfreunde und vor allem auch Gartenfreundinnen mit viel Enthusiasmus und manchmal auch mit Rückenschmerzen dieses Kleinods in der Stadt angenommen.

Ein gärtnerisches Kleinöd mitten in der Stadt (Foto: M. Seth).
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